














Der Winter nährt sich so langsam dem Ende, die Tagestemperaturen erreichen wieder zweistellige Pluswerte und die dunklen Stunden ziehen sich in den Abend- und Nachtbereich zurück – der Frühling kündigt sich an. Für viele ein Grund, über ein Cabrio nachzudenken – natürlich am liebsten ein Offener mit Stern. Und tatsächlich bietet der Gebrauchtwagenmarkt hier eine Menge Angebote: Schaut man mal 20 bis 25 Jahre zurück, gab es bei Mercedes gerade die erste große Modelloffensive. Diese bescherte uns auch einen kleinen SL, genannt SLK. Dieser kam 1996 in der ersten Generation auf dem Markt (R170) und galt als kleiner Bruder des erfolgreichen und tradionsbehafteten SL (R129). Dazu kam 1992 das E-Klasse Cabriolet (A124) als fünfte Version der mega-erfolgreichen Mittelkassebaureihe 124 auf den Markt, das dann fünf Jahre später durch den CLK (C208) abgelöst wurde.
Bis heute gilt der im März 1989 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Mercedes-Benz SL (R129) als einer der unproblematischsten Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Fachkundige und regelmäßige Wartung vorausgesetzt, läuft der elegante und sportliche Roadster störungsfrei bis ins hohe Alter.
Das V8-Aggregat des 500 SL stellt auch die eigentliche Empfehlung für den Roadster dar. Der aus den Limousinen bekannte Motor begann seine Karriere als Vierventiler mit 326 PS und lief ab 1998 als Dreiventiler mit 306 PS vom Band. Dank eines satten Drehmoments von 530 Nm kommt der Wunsch nach mehr Durchzugskraft erst gar nicht auf. Zu der beeindruckenden Performance, dem dezenten aber wahrnehmbaren V8-Sound und der hohen Laufruhe, gesellt sich eine mustergültige Zuverlässigkeit. Bei hohen Laufleistungen kommt es jedoch hin und wieder zur Ermüdung der Steuerkette, defekten Luftmassenmessern und minimalen Ölleckagen.
Ein wahrer Dauerbrenner ist der Mercedes-Benz SL R107. Keiner war so lange aktuell wie er. Von April 1971 bis zum 4. August 1989 wurde der Roadster gebaut, 237.287-mal, ein Riesen-Erfolg. 18 Jahre lang war die Baureihe 107 der Inbegriff von Solidität, Vertrauen und Geradlinigkeit. Über fast zwei Dekaden galt der SL als Statussymbol der feineren Gesellschaft.
Als Nachfolger der grazilen Pagode (W113) wurde der Roadster anfangs noch mit Skepsis empfangen. Gepflegte Langeweile mit unterkühltem Charme hieß es erst. Die seitlichen Waschbrettlinien, die sich bis zum Produktionsende hartnäckig an den Flanken hielten, brandmarkte Design-Rebell Luigi Colani gar als „unterste Trickkiste des Automobildesigns“. Aber es war wohl gerade diese unaufgeregte Eleganz, die dem Roadster eine Karriere ohne Skandale bescherte.
1934 wagt Mercedes-Benz sich mit einem revolutionären Fahrzeugkonzept in die Öffentlichkeit, dem Typ 130. Denn ein Wagnis ist es: Einen serienmäßigen Heckmotorwagen hat es in der Markengeschichte bisher noch nicht gegeben. Und selbst in der damals knapp 50 Jahre umfassenden Automobilhistorie hat es noch nicht viele Heckmotorfahrzeuge gesehen.
Nicht wenige Fahrzeuge von Mercedes-Benz sind vom Start weg moderne Klassiker. Jedes Modell der SL-Reihe gehört dazu: Sie wird im Jahr 1954 vom 300 SL der Baureihe W198 begründet, der vom Unternehmen ausdrücklich als Tourensportwagen bezeichnet wird. Die vierte SL-Generation ist die Baureihe R129, die von 1989 bis 2001 gebaut wird – und die beispielsweise mit ihrem Design und ihren vielen Innovationen Maßstäbe setzt.
Das Cabriolet zelebriert den Genuss des Fahrens wie kaum eine andere Karosserieform. Wenn bei offenem Verdeck der Fahrtwind die Passagiere umspielt, ist die Fortbewegung im Auto eine elegante und exklusive Freiheit. Zumindest seit den 1920er Jahren sieht man das so. Davor dominieren offene Aufbauten die gesamte Automobillandschaft.