2017
Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) ist im Geschäftsjahr 2016 erneut profitabel gewachsen und hat abermals Bestmarken bei Absatz und Umsatz sowie beim Konzernergebnis erwirtschaftet. Für das Jahr 2017 geht das Unternehmen aufgrund des in allen Geschäftsfeldern sehr attraktiven und wettbewerbsfähigen Produktangebots davon aus, von dem erwarteten leichten Wachstum der globalen Automobilnachfrage sowie dem Ausbau seiner Marktposition zu profitieren und den Absatz damit insgesamt weiter steigern zu können. Dementsprechend wird auch mit weiteren Zuwächsen beim Umsatz und beim EBIT gerechnet.
„Daimler hat 2016 bei Absatz, Umsatz und Ergebnis mehr erreicht denn je. Was aber genauso wichtig ist: Im bislang besten Jahr unserer Firmengeschichte haben wir auch den größten Wandel bei Daimler angestoßen“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars auf der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. „Wir haben die Weichen Richtung Elektromobilität gestellt und etablieren gemeinsam mit den Beschäftigten eine neue Kultur der Zusammenarbeit. Wer die Zukunft des Autos von der Spitze aus gestalten will, braucht beides: Finanzkraft und Innovationskraft. Wir haben 2016 unter Beweis gestellt: Die Kombination beider Faktoren ist bei Daimler heute stärker denn je.“
Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2016 ein EBIT in Höhe von 12,9 (i. V. 13,2) Mrd. €. Aufgrund der günstigen Geschäftsentwicklung in den meisten Geschäftsfeldern konnte Daimler das um Sonderfaktoren bereinigte EBIT von 13,8 Mrd. € im Vorjahr mit 14,2 Mrd. € im Jahr 2016 leicht übertreffen und damit erneut einen Höchstwert erwirtschaften. Das Konzernergebnis stieg auf den Spitzenwert von 8,8 (i. V. 8,7) Mrd. €. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich entsprechend auf 7,97 (i. V. 7,87) €.
Daimler hat den Absatz im Jahr 2016 um 5 Prozent auf rund 3 Mio. Fahrzeuge gesteigert und das angestrebte Wachstumsziel erreicht. Mit deutlichen Zuwächsen haben die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars (+10 Prozent) und Mercedes-Benz Vans (+12 Prozent) die zu Jahresbeginn abgegebenen Prognosen bestätigt. Bei Daimler Trucks war ein deutlicher Absatzrückgang von 17 Prozent zu verzeichnen, der insbesondere auf die eingetrübte Marktentwicklung in der NAFTA-Region, im Nahen und Mittleren Osten sowie in der Türkei zurückzuführen ist. Auch bei Daimler Buses lag der Absatz deutlich unter dem Vorjahresniveau (-7 Prozent) und erreichte damit nicht die ursprünglich erwartete Größenordnung. Ausschlaggebend dafür war der nochmalige signifikante Marktrückgang in Brasilien. Daimler hat im Jahr 2016 mit 153,3 (i. V. 149,5) Mrd. € einen leichten Umsatzzuwachs von 3 Prozent erzielt; bereinigt um Wechselkurseffekte war ein Anstieg um ebenfalls 3 Prozent zu verzeichnen.
„Wir haben 2016 erneut Bestmarken bei Daimler erzielt. Mit unseren sehr attraktiven Produkten und den Maßnahmen zur Effizienzsteigerung konnten wir trotz volatiler Marktentwicklungen unser Geschäft deutlich stabilisieren und ausbauen“, sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finanzen & Controlling und Daimler Financial Services. „Im Automobilgeschäft haben wir unsere Zielrendite im vergangenen Jahr erneut erreicht. Und wir sind zuversichtlich, die bei Daimler erreichten Bestmarken im Jahr 2017 nochmals nach oben entwickeln zu können.“
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 29. März 2017 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,25 (i. V. 3,25) € pro Aktie vorschlagen. „Wir investieren weiter in die Zukunft und bieten unseren Aktionären wie gewohnt eine attraktive Dividende. Gleichzeitig drücken wir damit unsere Zuversicht aus“, sagte Bodo Uebber. Die Ausschüttungssumme beträgt unverändert 3.477 Mio. €, die Ausschüttungsquote erreicht 40,8 (i. V . 41,3) Prozent des auf die Daimler-Aktionäre entfallenden Konzernergebnisses.
Seit dem 31. Dezember 2015 erhöhte sich die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts von 18,6 Mrd. € auf 19,7 Mrd. € und lag damit auf einem angemessenen Niveau. Der Anstieg war im Wesentlichen auf den positiven Free Cash Flow von 3,9 Mrd. € zurückzuführen. Darüber hinaus waren Zahlungsmittelzuflüsse im Zusammenhang mit Eigenkapitaltransaktionen bei Daimler Financial Services (0,7 Mrd. €) zu verzeichnen. Gegenläufig wirkte die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Daimler AG in Höhe von 3,5 Mrd. €. Die finanzielle Stärke des Konzerns spiegelt sich auch in der Hochstufung des Unternehmensratings durch Standard & Poor‘s wider. Die Ratingagentur hob das Langfristrating von Daimler von A- auf A und das Kurzfristrating von A-2 auf A-1 an.
Zum 31. Dezember 2016 waren im Daimler-Konzern insgesamt 282.488 (i. V. 284.015) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahl der Beschäftigten ist trotz einer insgesamt gestiegenen Produktion nahezu stabil geblieben. Ursache für den leichten Rückgang war vor allem der Personalabbau bei Daimler Trucks aufgrund der schwachen Nachfrage in wichtigen Märkten. In Deutschland blieb der Personalstand mit 170.034 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Vorjahresniveau (i. V. 170.454). Ende 2016 beschäftigte das Unternehmen weltweit 7.960 Auszubildende (i. V. 8.307); in Deutschland haben im Berichtsjahr 1.883 (i. V. 1.871) junge Menschen eine Ausbildung bei Daimler aufgenommen.
Daimler arbeitet permanent daran, die hohe Attraktivität als Arbeitgeber weiter zu festigen – bei Mitarbeitern wie bei Bewerbern. Die Beschäftigten können mobil arbeiten, werden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt und erhalten eine marktgerechte Vergütung sowie marktkonforme Zusatzleistungen wie beispielsweise eine betriebliche Altersversorgung. Das Unternehmen beteiligt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch am betrieblichen Erfolg. Die Daimler AG wird an ihre anspruchsberechtigten Beschäftigten im April 2017 für das Geschäftsjahr 2016 einen Betrag von bis zu 5.400 (i. V. 5.650) € ausbezahlen.
Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars umfasst die Marke Mercedes-Benz mit den Submarken Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes me sowie die Marke smart und die neue Marke EQ für Elektromobilität. Im Berichtsjahr hat das Geschäftsfeld seinen profitablen Wachstumskurs fortgesetzt: Der Absatz stieg um 10 Prozent auf den Spitzenwert von 2.198.000 Fahrzeugen und der Umsatz um 7 Prozent auf 89,3 Mrd. €. Dabei konnte die Pkw-Sparte in nahezu allen Regionen Marktanteile hinzugewinnen. Das EBIT lag im Jahr 2016 mit 8.112 Mio. € leicht über dem des Vorjahres von 7.926 Mio. € und erreichte den bisher höchsten Stand. Die Umsatzrendite betrug 9,1 (i. V. 9,5) Prozent. Die Zielrendite wurde bereinigt um Sonderfaktoren wie im Vorjahr mit 10 Prozent erreicht.
Die positive Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen auf einen höheren Fahrzeugabsatz zurückzuführen. Der wichtigste Treiber war das SUV-Segment. Darüber hinaus wirkte sich eine bessere Preisdurchsetzung positiv auf das EBIT aus. Gegenläufige Ergebniseffekte betrafen Aufwendungen für Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge. Das Ergebnis beinhaltet zudem Aufwendungen im Zusammenhang mit Takata Airbags von 480 Mio. €. Durch Anpassungen beim Vorratsvermögen entstanden weitere Aufwendungen von 238 Mio. €.
Der Absatz von Daimler Trucks lag mit 415.100 (i. V. 502.500) Einheiten deutlich unter dem hohen Vorjahreswert. Der Umsatz ging auf 33,2 (i. V. 37,6) Mrd. € zurück. Das EBIT lag mit 1.948 Mio. € ebenfalls deutlich unter dem hohen Niveau des Vorjahres von 2.576 Mio. €. Die Umsatzrendite betrug 5,9 (i. V. 6,9) Prozent.
Der Ergebnisrückgang ist insbesondere auf die stark rückläufigen Absatzentwicklungen in der NAFTA-Region, in der Türkei, im Nahen und Mittleren Osten, in Lateinamerika sowie in Indonesien zurückzuführen. Darüber hinaus wirkte sich ein intensives Wettbewerbsumfeld in Europa belastend auf das EBIT aus. Die Realisierung weiterer Effizienzverbesserungen, geringere Materialkosten und Wechselkurseffekte lieferten einen positiven Ergebnisbeitrag. Im EBIT enthalten sind zudem Aufwendungen für Personalmaßnahmen im Rahmen der fortgeführten Optimierungsprogramme in Brasilien von 91 Mio. €.
Mercedes-Benz Vans erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen weiteren Absatzrekord. Mit 359.100 Einheiten wurde der Vorjahreswert um 12 Prozent übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 12,8 (i. V. 11,5) Mrd. € deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete mit 1.170 (i. V. 880) Mio. € das bisher höchste EBIT. Die Umsatzrendite stieg ebenfalls deutlich zum Vorjahr auf 9,1 (i. V. 7,7) Prozent und lag damit auf dem Zielniveau.
Das EBIT war von einer sehr positiven Absatzentwicklung, insbesondere in Europa, der NAFTA-Region und China, sowie von Effizienzsteigerungen geprägt. Gegenläufig entstanden höhere Aufwendungen für Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge. Aufwendungen im Zusammenhang mit Takata Airbags von 83 Mio. € belasteten zusätzlich das Ergebnis.
Daimler Buses hat im Geschäftsjahr 2016 weltweit 26.200 (i. V. 28.100) Busse und Fahrgestelle abgesetzt. Der deutliche Rückgang war insbesondere auf die weiterhin schwierige wirtschaftliche Lage in Brasilien zurückzuführen. Dennoch konnte das Geschäftsfeld die uneingeschränkte Marktführerschaft in seinen klassischen Kernmärkten EU30 (Europäische Union, Schweiz und Norwegen), Brasilien, Türkei, Argentinien und Mexiko behaupten. Erfreulich entwickelte sich das Komplettbusgeschäft in der Region EU30, das erneut über dem Volumen des Vorjahres lag. Der Umsatz des Geschäftsfelds stieg um 2 Prozent auf 4,2 Mrd. €. Das EBIT von Daimler Buses lag mit 249 (i. V. 214) Mio. € deutlich über dem bereits hohen Vorjahresniveau. Die Umsatzrendite erhöhte sich deutlich auf 6,0 (i. V. 5,2) Prozent und erreichte damit das Zielniveau.
Das erfreuliche Komplettbusgeschäft in der Region EU30, der gute Produktmix und positive Wechselkurseffekte konnten den negativen Einfluss des Marktrückgangs bei Fahrgestellen in Lateinamerika aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Lage sowie den Absatzrückgang in der Türkei mehr als ausgleichen.
In den automobilen Geschäftsfeldern wirkten sich darüber hinaus die Aufwendungen für die Restrukturierung des eigenen Händlernetzes mit 58 (i. V. 144) Mio. € aus. Im Laufe des Jahres 2016 schloss Daimler Financial Services 1,6 Mio. neue Finanzierungs- und Leasingverträge im Wert von insgesamt 61,8 Mrd. € ab. Der Wert aller neu abgeschlossenen Verträge wuchs gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent. Im Jahr 2016 wurden erneut rund die Hälfte aller Neufahrzeugverkäufe der automobilen Geschäftsfelder durch die Absatzfinanzierung von Daimler Financial Services unterstützt. Insgesamt standen Ende 2016 mehr als 4,3 Mio. finanzierte oder verleaste Fahrzeuge in den Büchern – das entspricht einem Anstieg des Vertragsvolumens von 14 Prozent gegenüber dem Jahresende 2015 auf 132,6 Mrd. €. Zum Anstieg des Vertragsvolumens hat der Erwerb von Athlon Car Lease International mit 3,7 Mrd. € beigetragen. Bereinigt um Athlon und Wechselkurseffekte lag der Zuwachs bei 10 Prozent. Das Geschäftsfeld erzielte im Berichtsjahr mit 1.739 (i. V. 1.619) Mio. € das bisher höchste EBIT. Die Eigenkapitalrendite lag bei 17,4 (i. V. 18,3) Prozent .
Maßgeblich für diese positive Entwicklung war insbesondere das gestiegene Vertragsvolumen. Wechselkurseffekte haben dagegen das Ergebnis belastet.
Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten sind Aufwendungen von 333 (i. V. 79) Mio. € entstanden. Darin sind Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsverfahren von 400 Mio. €, Aufwendungen aus der Wertminderung der Beteiligung an BAIC Motor von 244 Mio. € und Verluste aus Währungsgeschäften von 241 Mio. € enthalten. Erträge aus der Einbringung der Anteile an Renault und Nissan in das deutsche Pensions-Planvermögen von 605 Mio. € konnten diese Belastungen nicht ausgleichen. Aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ergab sich im Jahr 2016 ein Ertrag von 17 (i. V. 50) Mio. €.
„Auch in den kommenden Jahren wollen wir die Mobilität mit richtungsweisenden Innovationen aktiv mitgestalten und damit einhergehend die Digitalisierung im gesamten Unternehmen vorantreiben“, sagte Dieter Zetsche. Insbesondere in den strategischen Zukunftsfeldern Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung und Services (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric) sowie in der intelligenten Verknüpfung dieser Bereiche will Daimler eine Vorreiterrolle einnehmen.
Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Jahr 2016 wurden aus diesem Grund von dem bereits sehr hohen Niveau ausgehend nochmals um 15 Prozent auf 7,6 Mrd. € erhöht. Schwerpunkte waren neue Fahrzeugmodelle, besonders kraftstoffeffiziente und umweltschonende Antriebe sowie neue Sicherheitstechnologien, das autonome Fahren und die digitale Vernetzung der Produkte.
Um die Wachstumsstrategie mit neuen Produkten, innovativen Technologien und modernen Produktionskapazitäten umzusetzen, wurden darüber hinaus die Investitionen in Sachanlagen im Berichtsjahr von einem bereits sehr hohen Niveau ausgehend ebenfalls nochmals deutlich auf 5,9 (i. V. 5,1) Mrd. € aufgestockt.
Bei Mercedes-Benz Cars lagen die Sachinvestitionen im Jahr 2016 mit 4,1 (i. V. 3,6) Mrd. € deutlich über dem Vorjahresniveau. Zu den wichtigsten Projekten zählten der Produktanlauf der neuen E-Klasse Modelle, die Vorbereitungen für den neuen GLE Geländewagen und die Nachfolgemodelle der Kompaktklasse sowie die neuen Verbrennungsmotoren und Getriebe. Umfangreiche Mittel wurden auch für die Neuausrichtung der deutschen Produktionsstandorte als Kompetenzzentren sowie für die Erweiterung der internationalen Produktionsnetzwerke eingesetzt.
Daimler Trucks hat im Jahr 2016 vor allem in Folgegenerationen für bestehende Produkte, in neue Produkte, globale Komponentenprojekte sowie in die Optimierung des weltweiten Produktionsnetzwerks investiert. Insgesamt sind die Investitionen in Sachanlagen bei Daimler Trucks auf 1,2 (i. V. 1,1) Mrd. € gestiegen.
Im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans standen Investitionen für die Nachfolgegeneration des Sprinter, insbesondere für den Ausbau der Produktion in den USA, im Vordergrund. Daimler Buses hat im Berichtsjahr in neue Produkte sowie in die Modernisierung der Produktionsstandorte investiert.
Daimler Financial Services hat im Berichtsjahr die Athlon Car Lease International B.V. übernommen und damit strategisch in das Flottenmanagementgeschäft investiert. Athlon ist in Europa einer der führenden Anbieter von Mobilitätslösungen, insbesondere für gewerbliches Fuhrpark-Leasing und –Management. Künftig soll das gesamte Flottenmanagement unter der Marke Athlon geführt werden. So entsteht einer der führenden Anbieter im europäischen Fuhrparkmanagement mit einem Portfolio von mehr als 360.000 Pkw und Vans.
Ausblick 2017:
Zum Jahresanfang 2017 folgt die Weltwirtschaft weiterhin einem anhaltenden, wenngleich recht flachen Wachstumspfad. Für den weiteren Jahresverlauf geht Daimler davon aus, dass sich die Wirtschaftsdynamik leicht verbessern könnte. Auf das Gesamtjahr gesehen dürften die fortgeschrittenen Volkswirtschaften ein ähnliches Wachstumstempo aufweisen wie im Vorjahr.
Die Schwellenländer sollten hingegen nach sechs Jahren konjunktureller Schwäche erstmals wieder eine leichte Belebung erfahren. In der Gesamtbetrachtung spricht einiges dafür, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2017 zwar etwas besser als im wachstumsschwachen Vorjahr entwickeln wird, sich aber wohl nicht aus dem eher unterdurchschnittlichen Wachstumskorridor von 2,5 bis 3 Prozent befreien wird.
Die weltweite Pkw-Nachfrage dürfte im Jahr 2017 von hohem Niveau ausgehend weiter zunehmen. Nach aktueller Einschätzung wird mit einem leichten Zuwachs in der Größenordnung von 1 bis 2 Prozent gerechnet. Mitentscheidend für die weltweite Dynamik wird sein, wie deutlich sich das Marktwachstum in China abschwächt, nachdem die steuerlichen Kaufanreize für Pkw mit kleinen Motoren reduziert wurden. Trotz der dynamischen Marktentwicklung im Jahr 2016 dürfte der chinesische Markt im Jahr 2017 erneut leicht zulegen.
Der US-amerikanische Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge dürfte das außerordentlich hohe Niveau von mehr als 17 Mio. verkauften Einheiten in diesem Jahr halten können. Mögliche fiskalpolitische Impulse der neuen US-Regierung könnten sich zusätzlich positiv auf die Nachfrage auswirken. In Europa erwartet das Unternehmen insgesamt einen leichten Nachfrageanstieg. Dabei ist für Westeuropa damit zu rechnen, dass sich die Zahl der Pkw-Verkäufe nach der recht schwungvollen Erholung der vergangenen Jahre nur noch in etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen wird. In Kernmärkten wie Deutschland und Frankreich ist bestenfalls noch mit leichten Zuwächsen zu rechnen, in Großbritannien ist eine Marktkorrektur wahrscheinlich. Nach den drastischen Verlusten der Vorjahre dürfte sich die Pkw-Nachfrage auf dem russischen Markt erholen. Nach zwei Jahren rückläufiger Marktentwicklung wird für Japan eine Stabilisierung der Verkaufszahlen erwartet. In Indien sollte sich die Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre mit einem weiteren deutlichen Marktanstieg fortsetzen.
Die Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw dürfte sich in den für Daimler relevanten Regionen nur in etwa auf dem eher schwachen Vorjahresniveau bewegen. In der NAFTA-Region ist damit zu rechnen, dass sich die zyklische Marktkorrektur fortsetzt. In den Gewichtsklassen 6-8 ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach den deutlichen Einbußen im Jahr 2016 erneut in einer Größenordnung von rund 5 Prozent zurückgehen wird. Im schweren Segment (Klasse 8) ist eine noch deutlichere Abschwächung zu erwarten.
Der Markt in der Region EU30 hat nach derzeitiger Einschätzung im vergangenen Jahr einen temporären Höchststand erreicht. In einem im Vergleich zum Vorjahr etwas verhalteneren wirtschaftlichen Umfeld erwartet der Konzern, dass die Lkw-Verkäufe leicht zurückgehen werden. In Brasilien ist nach dem Ende der tiefen wirtschaftlichen Rezession von sehr niedrigem Niveau ausgehend lediglich mit einer leichten Erholung des Lkw-Marktes zu rechnen. In der Türkei ist nach dem dramatischen Einbruch des Vorjahres ein weiterer leichter Rückgang zu erwarten. Von einem sehr niedrigen Niveau kommend ist in Russland hingegen mit einer signifikanten Erholung der Nachfrage auszugehen.
Die aus Daimler-Sicht wichtigsten asiatischen Märkte dürften im Jahr 2017 ein gemischtes Bild zeigen. Nachdem sich der japanische Markt für leichte, mittelschwere und schwere Lkw über mehrere Jahre auf relativ solidem Niveau behaupten konnte, ist nun mit einer Marktkorrektur von etwa 5 Prozent zu rechnen. Der indonesische Lkw-Gesamtmarkt wird nach den deutlichen Rückgängen der Vorjahre in der Größenordnung des Jahres 2016 erwartet. In Indien ist von einem leichten Marktanstieg auszugehen. Die dort geplante Umsatzsteuerreform, die den Kauf von Lkw signifikant günstiger machen würde, könnte den Markt im Jahresverlauf positiv beeinflussen. Der chinesische Markt sollte nach dem kräftigen Anstieg des Vorjahres weitgehend stabil bleiben.
Für das Jahr 2017 erwartet Daimler in der Region EU30 sowohl bei den kleinen als auch bei den mittelgroßen und großen Transportern ein leichtes Marktwachstum, das insbesondere vom deutschen Transportermarkt, aber auch von anderen großen europäischen Märkten getragen wird. In den USA dürfte die Nachfrage nach großen Transportern weitgehend stabil bleiben. Dagegen sollte sich der Markt für mittelgroße und große Transporter in Lateinamerika, von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend, im Jahr 2017 wieder deutlich beleben. In China ist ebenfalls eine Belebung der Nachfrage in dem von Daimler adressierten Markt zu erwarten.
Bei den Bussen erwartet das Unternehmen in der Region EU30 ein leicht ansteigendes Marktvolumen gegenüber dem Vorjahr. Die Marktentwicklung in Lateinamerika wird durch die aktuelle wirtschaftliche Situation in Argentinien und Brasilien weiterhin negativ beeinflusst. Nach den deutlichen Rückgängen in den Vorjahren wird davon ausgegangen, dass die Talsohle im Jahr 2016 erreicht wurde. Insbesondere in Brasilien rechnet Daimler für das Jahr 2017 mit einer deutlichen Erholung auf weiterhin sehr niedrigem Niveau.
Mercedes-Benz Cars wird seine Wachstumsstrategie »Mercedes-Benz 2020« im Jahr 2017 fortsetzen. Insgesamt will das Geschäftsfeld den Absatz leicht steigern und damit erneut einen Rekordwert erreichen. Weiteres Wachstum wird dabei vor allem in China und Europa erwartet. Die Basis dafür ist das attraktive und junge Modellportfolio, dessen Vielfalt größer ist als je zuvor. Vor allem die neuen E-Klasse Modelle dürften für Wachstumsimpulse sorgen. Limousine und T-Modell werden erstmalig über das gesamte Jahr hinweg verfügbar sein. Im Frühjahr 2017 folgt das neue E-Klasse Coupé und im Sommer das Cabrio. Außerdem startet mit dem All-Terrain erstmals eine neue und besonders vielseitige Variante der E-Klasse. Mit den SUVs und Sportwagen, die im Jahr 2016 eingeführt wurden, ist Mercedes-Benz Cars ebenfalls gut positioniert. Darüber hinaus wird das Fahrzeugangebot durch mehrere Modellpflegen, etwa bei den Kompaktwagen, noch attraktiver. Insbesondere mit der neuen S-Klasse wird die führende Position beim automatisierten Fahren und bei der Vernetzung unterstrichen. Auch treibt das Geschäftsfeld die Vertriebs- und Marketingstrategie »Best Customer Experience« voran. Unter anderem wird das Angebot von »Mercedes me connect« sukzessive erweitert und in 20 weiteren Märkten eingeführt. Zudem wird die Attraktivität der Marke Mercedes-Benz gesteigert, indem der Handel noch stärker digitalisiert wird und weitere Servicefunktionen angeboten werden.
In den kommenden Jahren wird die Pkw-Sparte das Produktportfolio noch stärker auf die künftigen Anforderungen ausrichten. Die Buchstaben CASE stehen für Connected, Autonomous, Shared & Services und Electric: Diese vier strategischen Zukunftsfelder bestimmen die Mobilität der Zukunft. Die wesentliche Herausforderung liegt in der intelligenten Verknüpfung dieser Felder. Mercedes-Benz Cars geht diese Herausforderung aktiv an, indem die damit verbundenen Aktivitäten über eine organisatorisch eigenständige Einheit gefördert werden. Schon heute nehmen Daimler und insbesondere Mercedes-Benz Cars in allen vier Bereichen eine führende Rolle ein. Die Studie »Concept EQ«, die in Paris 2016 ihre Weltpremiere feierte, gibt einen konkreten Ausblick auf eine völlig neue Fahrzeuggeneration von Mercedes-Benz. Sie zeigt die Möglichkeiten, die die enge Verknüpfung der CASE-Felder für die Kunden bietet. Außerdem ist die Studie der Startschuss für die neue Marke EQ, die alle wesentlichen Aspekte für kundenfreundliche Elektromobilität zusammenfasst. Im Sinne der intelligenten Verknüpfung der CASE-Felder beinhaltet die neue Marke ein weitreichendes Angebot: Das Spektrum reicht von Elektrofahrzeugen über Wallboxen, Ladeservices bis hin zum Home-Energiespeicher und nachhaltigen Recyclinglösungen. Bis 2025 will Daimler mehr als zehn reine Elektro-Pkw auf den Markt bringen: in allen Segmenten, vom smart bis zum großen SUV.
Daimler Trucks erwartet für das Jahr 2017 einen Gesamtabsatz in der Größenordnung des Vorjahres. In der Triade Europa, Nordamerika und Japan rechnet das Geschäftsfeld dabei in Summe mit einem stabilen Absatzniveau, gestützt durch ein stärkeres zweites Halbjahr. Nach der deutlichen Marktkorrektur für schwere Lkw in der NAFTA-Region im abgelaufenen Jahr dürfte sich der Absatz im Jahr 2017 auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Dazu wird auch der neue Freightliner Cascadia, das Flaggschiff im nordamerikanischen Markt, beitragen, der seit Anfang 2017 produziert wird. Daimler Trucks geht davon aus, dass auch im Jahr 2017 die starke Marktposition gefestigt wird. In einer leicht rückläufigen Marktumgebung rechnet das Geschäftsfeld in der Region EU30 mit einem Absatz in der Größenordnung des Vorjahres. In Japan dürften sich die Verkäufe ebenfalls auf dem Vorjahresniveau bewegen. Für Brasilien wird erwartet, dass, einhergehend mit einer allmählichen Markterholung, auch die Verkäufe über dem sehr niedrigen Niveau des Vorjahres liegen werden. In Indien rechnet Daimler Trucks ebenfalls mit einem Absatz über dem Vorjahr.
Mercedes-Benz Vans plant für das Jahr 2017 einen leichten Absatzanstieg. Auch in der Region EU30 rechnet das Geschäftsfeld mit einem leichten Zuwachs. Im Rahmen der Geschäftsfeldstrategie »Mercedes-Benz Vans goes global« wurden die Großraumlimousine V-Klasse und der Vito im Jahr 2016 auch in China, dem größten Automobilmarkt der Welt, eingeführt. Diese Fahrzeuge werden dort im Jahr 2017 für zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen. Mit dem Sprinter, der künftig auch in Nordamerika produziert wird, strebt die Transporter-Sparte ebenfalls weiteres Wachstum an. Außerdem wird Mercedes-Benz Vans zum Jahresende mit der X-Klasse in das Midsize-Pickup-Segment eintreten und damit langfristig den weltweiten Absatz weiter ausbauen.
Daimler Buses geht davon aus, die Marktführerschaft in seinen klassischen Kernmärkten bei den Bussen über 8t mit innovativen, zukunftsfähigen und hochwertigen neuen Produkten behaupten zu können. Für das Jahr 2017 rechnet das Geschäftsfeld insgesamt mit einer deutlichen Absatzsteigerung. Dabei unterstellt die Bus-Sparte ein moderates Absatz-wachstum in der Region EU30. Nach dem signifikanten Rückgang im Berichtsjahr wird in Brasilien für das Jahr 2017 mit einer deutlichen Erholung auf weiterhin sehr niedrigem Niveau gerechnet. Eine weiterhin spürbare positive Absatzentwicklung erwartet Daimler Buses für Mexiko.
Daimler Financial Services strebt in den kommenden Jahren weiteres Wachstum an. Für das Jahr 2017 erwartet das Geschäftsfeld einen leichten Anstieg beim Neugeschäft und weiteres Wachstum beim Vertragsvolumen. Ausschlaggebend hierfür ist das Wachstum der automobilen Geschäftsfelder, insbesondere bei Mercedes-Benz Cars. Darüber hinaus erschließt das Geschäftsfeld neue Marktpotenziale vor allem in Asien und nutzt neue und digitale Möglichkeiten des Kundenkontakts, vor allem indem die Online-Vertriebskanäle gezielt weiterentwickelt werden. Bei innovativen Mobilitätsdienstleistungen – mit den Marken car2go, moovel und mytaxi sowie den Beteiligungen an Blacklane und FlixBus – sieht Daimler Financial Services ebenfalls gute Wachstumschancen.
„Wir wollen unseren Absatz in den automobilen Geschäftsfeldern insgesamt steigern. Und auch die Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen streben weiteres Wachstum an“, fasste Dieter Zetsche den Ausblick für das laufende Jahr zusammen. „Wir befinden uns auf einem stabilen Wachstumspfad, den wir konsequent weiterverfolgen.“
Auf Basis der Annahmen zur Entwicklung wichtiger Absatzmärkte und der Planungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, dass der Konzernabsatz im Jahr 2017 insgesamt leicht gesteigert werden kann. Daimler erwartet darüber hinaus, dass auch der Umsatz des Konzerns im Jahr 2017 leicht zunehmen wird. Darin spiegelt sich die insgesamt positive Absatzentwicklung in den automobilen Geschäftsfeldern wider.
Die Geschäftsfelder verfügen derzeit über ein sehr attraktives und wettbewerbsfähiges Produktangebot, das in den zurückliegenden Jahren erweitert und konsequent erneuert wurde. Das Unternehmen nimmt daher an, vom leichten Wachstum der globalen Automobilnachfrage, das auch für das Jahr 2017 erwartet wird, überdurchschnittlich zu profitieren und seine Position in wichtigen Märkten ausbauen zu können. Bei Mercedes-Benz Cars werden im Jahr 2017 vor allem die neuen E-Klasse Modelle, die erfolgreichen Geländewagen und die neuen Cabrios für weiteres Wachstum sorgen. Auch die anderen Automobilgeschäftsfelder sind mit ihren Produkten gut positioniert, und bei Daimler Financial Services wird das Neugeschäft vom weiteren Absatzwachstum profitieren.
Vor diesem Hintergrund erwartet Daimler steigende Umsätze für Mercedes-Benz Cars, Daimler Buses und Daimler Financial Services. Bei Daimler Trucks dürfte der Umsatz im Jahr 2017 in der Größenordnung des Vorjahres liegen. Abweichend von der erwarteten leicht positiven Absatzentwicklung rechnet das Unternehmen bei Mercedes-Benz Vans ebenfalls mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres, da die Auftragsfertigung von Transportern im vierten Quartal 2016 ausgelaufen ist.
In regionaler Hinsicht werden für Asien und Europa die höchsten Zuwächse erwartet, aber auch in den anderen Regionen sollte das Geschäftsvolumen zunehmen. Insbesondere in China hat Daimler durch neue Vertriebsstandorte, zusätzliche Produktionskapazitäten und ein breiteres Angebot die Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen. Das Absatzwachstum in China schlägt sich jedoch nur unterproportional im Umsatz nieder, da der Anteil der lokalen Produktion nochmals zunehmen wird. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Beijing Benz Automotive China (BBAC) wird at-equity in den Konzernabschluss einbezogen.
Das erwartete Absatz- und Umsatzwachstum wird sich im Jahr 2017 auch positiv auf das Ergebnis auswirken. Die Basis für ein dauerhaft hohes Ergebnisniveau wurde mit verschiedenen Programmen zur Ergebnis-verbesserung geschaffen, die in den Jahren 2013 bis 2015 umgesetzt wurden. Derzeit werden in allen Geschäftsfeldern weitere Maßnahmen zur langfristigen und strukturellen Optimierung des Geschäftssystems durchgeführt. Konzernübergreifend standardisiert und modularisiert Daimler die Produktionsprozesse. Dabei nutzt das Unternehmen auf intelligente Art und Weise Fahrzeugplattformen und erzielt dadurch weitere Kostenvorteile. Parallel dazu wird die digitale Vernetzung mit Nachdruck vorangetrieben: in allen Geschäftsfeldern und auf allen Stufen der Wertschöpfungskette – von der Entwicklung über die Produktion bis hin zu Vertrieb und Service. Dadurch eröffnet das Unternehmen sich zusätzliche Spielräume, um zum Vorteil der Kunden noch schneller, flexibler und effizienter zu werden. Gegenläufig wirken hingegen weiterhin hohe Vorleistungen für die Modelloffensive, für innovative Technologien, für die Digitalisierung der Produkte und Prozesse sowie für den Ausbau und die Modernisierung der weltweiten Produktionsanlagen. So werden die Vorleistungen für eine erfolgreiche Zukunft im Jahr 2017 nochmals deutlich höher liegen als im Jahr zuvor.
Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung, der oben genannten Faktoren sowie der Planungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, das Konzern-EBIT im Jahr 2017 nochmals leicht zu steigern.
Bei Daimler Trucks beruht der erwartete Ergebnisrückgang vor allem auf Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der weiteren Optimierung der Fixkosten anfallen. Insgesamt rechnet der Konzern mit einer Belastung in der Größenordnung von bis zu 500 Mio. €, hauptsächlich im Jahr 2017. Dem stehen Erträge von rund 250 Mio. € entgegen, die aus dem Verkauf von Immobilien am Standort Kawasaki in Japan erwartet werden. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans hat im Jahr 2016 ein sehr hohes EBIT und eine hohe Umsatzrendite erzielt. Auch im Jahr 2017 erwartet die Transporter-Sparte ein im langjährigen Vergleich sehr hohes Ergebnisniveau. Der erwartete deutliche Rückgang ist im Wesentlichen auf hohe Vorleistungen für die Erneuerung und Erweiterung des Produktportfolios zurückzuführen.
Daimler will im Automobilgeschäft über die Markt- und Produktzyklen hinweg nachhaltig eine jahresdurchschnittliche Umsatzrendite von 9 Prozent erzielen. Basis dafür sind die im Jahr 2016 überwiegend erreichten Zielrenditen der Geschäftsfelder: 10 Prozent für Mercedes-Benz Cars, 8 Prozent für Daimler Trucks, 9 Prozent für Mercedes-Benz Vans und 6 Prozent für Daimler Buses.
Die erwartete Ergebnisentwicklung in den Automobilgeschäftsfeldern wird sich 2017 positiv im Free Cash Flow des Industriegeschäfts niederschlagen. In Anbetracht nochmals höherer Vorleistungen für neue Produkte und Technologien dürfte der Free Cash Flow des Industriegeschäfts in der Größenordnung des Vorjahres liegen und damit die Dividendenausschüttung im Jahr 2017 übertreffen.
Mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgt Daimler das Ziel, die Wettbewerbsposition vor dem Hintergrund der anstehenden technologischen Herausforderungen zu sichern. Insbesondere durch innovative Lösungen für eine emissionsarme und sichere Mobilität will der Konzern sich Vorteile im Wettbewerb verschaffen. Darüber hinaus will Daimler mit neuen und attraktiven Produkten die Wachstumschancen der weltweiten Automobilmärkte ausschöpfen. Dabei setzt Daimler die Schwerpunkte zunehmend auf die strategischen Zukunftsfelder Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung und Services (Shared & Services) sowie elektrische Antriebe (Electric). Dazu werden die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahr 2017 nochmals deutlich erhöht. Zudem wird das Produktangebot in den kommenden Jahren weiterhin gezielt erweitert, um die anspruchsvollen Wachstumsziele zu erreichen. Auch Wachstumspotenziale außerhalb der traditionellen Märkte sollen durch entsprechende Aktivitäten vor Ort ausgeschöpft werden. Gleichzeitig will Daimler sicherstellen, dass das Unternehmen den tiefgreifenden technologischen Wandel in der Automobilbranche federführend mitgestalten kann. Vor diesem Hintergrund werden auch die Investitionen in Sachanlagen im Jahr 2017 nochmals deutlich steigen. Insgesamt werden in den Jahren 2017 und 2018 mehr als 14 Mrd. € in Sachanlagen sowie mehr als 16 Mrd. € in Forschungs- und Entwicklungsprojekte investiert.
„Als Erfinder des Automobils ist es unser Anspruch, die Zukunft der Mobilität aus einer Position der Stärke heraus maßgeblich zu gestalten und eine Vorreiterrolle in der Industrie einzunehmen. Das ist die Grundlage für weiteres nachhaltig profitables Wachstum“, betonte Dieter Zetsche. „Mit unseren Zukunftsinvestitionen stärken wir die Innovationskraft und die Agilität des Unternehmens. Dabei achten wir gleichzeitig weiterhin auf finanzielle Disziplin“, sagte Bodo Uebber.
Aufgrund des erwarteten Wachstums bei Absatz und Umsatz werden im Jahr 2017 auch die Produktionsumfänge weiter ansteigen. Gleichzeitig greifen die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, die in den zurückliegenden Jahren in allen Geschäftsfeldern durchgeführt wurden. Die mittel- und langfristig ausgerichteten Maßnahmen zur strukturellen Verbesserung der Geschäftsprozesse dürften zusätzliche Effizienzgewinne ermöglichen. Vor diesem Hintergrund geht Daimler davon aus, die anspruchsvollen Wachstumsziele mit einem leicht wachsenden Personalbestand zu erreichen. Zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden insbesondere für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks sowie im Bereich Forschung und Entwicklung für Projekte in den Zukunftsfeldern Elektromobilität und Digitalisierung benötigt. Bei Unternehmen, die gemeinsam mit chinesischen Partnern betrieben werden und die in der Mitarbeiterzahl von Daimler nicht berücksichtigt sind, werden voraussichtlich ebenfalls zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 09. Februar 2017 um 00:05 Uhr | 3.645 Besuche
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