Dez08
2010


Was ist denn nur bei Auto Bild los? Nachdem letztens erst der Versuch unternommen wurde den Mercedes-Benz CLS mit dem Audi A7 Sportback zu vergleichen, legt das Blatt nun nach und startet einen zweiten Versuch, diesmal aber mit einem noch unpassenderem Kandidaten. „Drei schräge Typen“ nennt sich der Vergleichstest und vorgefahren sind der Mercedes-Benz CLS 350 CDI Blue Efficiency, der Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro und der BMW 530d GT xDrive.

Dass der Ingolstädter keine Coupé-Limousine ist, [intlink id=“3573″ type=“post“]haben wir bereits festgestellt[/intlink]. Auch der Münchner kann sich zu dieser Fahrzeugkategorie nicht zählen. Ob Sportback oder GT genannt, beide Fahrzeuge haben ein Fließheck und sind folglich einfach nicht mit einem Coupé zu vergleichen. Stellt sich die Frage: Was kommt als nächstes? Vergleicht Auto Bild demnächst Cabrios mit Geländewagen? Kleinwagen mit Transportern? Wir sind gespannt.

Im aktuellen „Vergleichstest“ soll geklärt werden, was die Unkonventionellen können. Dass der Bayer ein Auto der ganz anderen Art ist, bemerkt der Redakteur zum Glück noch. Fraglich ist für Ihn aber, was denn der BMW nun eigentlich ist. Weder Coupé noch Limousine. Auch kein Kombi und schon gar kein Van. Spontan plädieren könnte man einfach für: unschöne Fortbewegungshilfe.

Auch beim Audi ist sich der Redakteur unschlüssig. Er spielt die Rolle des Coupés und der große Kofferraum macht Ihn zum Kombi. Alles klar. Vielleicht könnte er wegen der vielen Lämpchen auch eine Weihnachtsbaumdekoration sein. Man weiß es nicht.

Mercedes-Benz CLS 350 CDI Blue Efficiency

Mercedes-Benz CLS 350 CDI Blue Efficiency

Der Mercedes-Benz CLS fährt mit schwellenden Formen, üppige Rundungen, geschwungene Seitenlinien, einer langen Motorhaube, mit flachen rahmenlosen Seitenfenstern und einem wohlgeformten Hinterteil vor. Das Dreiliter-V6-Dieselaggregat leistet 265 PS und kostet 67.748 €.

Der Audi A7 Sportback 3.0 TDI steht recht kühl und emotionslos da. An optischer Extravaganz mangelt es völlig. Für 63.240 € leistet der Dreiliter-V6-Diesel 245 PS. Wie bei fast allen Audi-Modellen stellt sich beim Blick auf die Front stets die ewige Audi-Frage: Was für ein Modell  ist denn das – A4, A5 oder A6? Nein A7 – steht zumindest so hinten drauf …

Für 62.300 € arbeitet ein 245 PS Reihensechszylinder im Formunvollendeten BMW 530 d GT. Schön ist auf jeden Fall anders! Das inhaltliche Konzept mag ja vielleicht richtig sein, aber die Verpackung ist mehr als gewöhnungsbedürftig.

Mit knapp 2,2 Tonnen Leergewicht (2.198 Kilo) ist der Bayer ein echtes Dickschiff. Folglich verbraucht er auch durchschnittlich von den drei Kandidaten am meisten Diesel. 8,1 Liter auf 100 Kilometer. Der Audi bringt knapp zwei Tonnen (1.976 Kilo) auf die Waage und genehmigt sich 7,5 Liter. Der Mercedes-Benz CLS ist in diesem Vergleich ein Leichtgewicht (1.864 Kilo) und verbraucht nur 7,4 Liter.

Der Audi transportiert einen 75 Liter Vorrat Diesel und kommt damit bis zu 990 Kilometer weit. Der BMW schleppt 70 Liter und fährt 860 Kilometer damit. Der Mercedes-Benz CLS erreicht mit einer Tankfüllung 800 Kilometer, obwohl er nur einen 59 Liter Tank hat.

Dass der CLS auf den ersten Blick der Teuerste ist täuscht. Sowohl der Audi als auch der BMW sind ausstattungsbereinigt auf gleichem Niveau. Zwar sind beim Münchener 19-Zoll-Reifen, Allradantrieb und eine Achtstufenautomatik serienmäßig mit dabei, aber die Aufpreisliste ist sehr lang. Den Vierradantrieb hat auch der Audi serienmäßig an Bord, genauso wie die Luftfederung und eine Siebengangautomatik. Aber auch hier ist die Zubehörliste lang: Den Mercedes-Benz CLS wird es ab 2011 auch mit Allradtechnik geben, er hat eine Siebenstufenautomatik und umfangreiche Sicherheitsausstattung.

Das die beiden Fließheckmodelle einen großen Kofferraum haben, ist keine Kunst. Der BMW kann 1.700 Liter laden, der Audi durch die große Klappe immerhin 1.390 Liter. Mit nur 520 Liter Kofferraumvolumen verliert der Mercedes-Benz CLS ganz klar gegen die zwei, doch grundsätzlich ist dieser Wert ausreichend. Eine niedrige Ladekante haben alle drei.

Frei von Kreativität sind sowohl der A7-Innenraum als auch das 5er GT-Cockpit. Alle angenehmen Begleiter sind zwar an Bord und die Fahrer erwartet eine stilsichere Noblesse, auch sind sämtliche Zierelemente sind von ausgesuchter Qualität und fein säuberlich eingepasst, jedoch ist die Gleichheit mit anderen Modellen aus dem jeweils eigenen Hause zu offensichtlich. Einzig im CLS findet sich ein individueller, eleganter und bedienungsfreundlicher Fahrerplatz mit einer sportlichen Sitzposition.

Blick auf das Cockpit des Mercedes-Benz CLS

Blick auf das Cockpit des Mercedes-Benz CLS

Der Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro gewinnt diesen „Vergleichstest“, denn er soll wohl viele kleine Dinge zu einem Großen vereinen. Geräumig und praktisch soll er sein und eine tolle Verarbeitung haben. Er sieht dabei aber aus, wie fast alle Modelle aus dem Hause Audi. Er ist eine seltsame Gestalt, die versucht, Anschluss an die Oberklasse zu finden.

Den zweiten Rang sichert sich der BMW 530d GT xDrive. Etwas überraschend, denn allein schon wegen seiner gewöhnungsbedürftigen Form passt er nicht so richtig in diesen „Vergleichstest“. Aber diese Form und das demzufolge üppige Platzangebot ist es wohl gewesen, den zwei Tonnen Koloss auf den zweiten Platz zu wuchten. Bei einer Länge von 4,99m und einer Höhe von 1,55m ist es aber auch nicht verwunderlich, dass man an Bord des Bayern die großzügigsten Platzverhältnisse vorfindet.

Der Mercedes-Benz CLS 350 CDI Blue Efficiency ist etwas kleiner als seine Kontrahenten. Dennoch steht der gepflegte Luxusgleiter mit seiner luxuriösen Ausstattung elegant und stilvoll auf dem Treppchen. Der CLS bringt Komfort und Sportlichkeit in Einklang und überzeugt mit seiner umfangreichen Sicherheitsausstattung, der sanft und schnell schaltendem Siebengangautomatik und dem kraftvollen und durchzugsstarken V6-Triebwerk.

Das abschließende Fazit dieses „Vergleichstestes“ ist ernüchternd. Der Redakteur ist der Meinung: „Alle drei Fahrzeuge bringen eine Abwechslung in die Oberklasse.“ Ganz toll. Wenn er wieder einmal nach Abwechslung sucht, wie wäre es mit einem Fiat Panda als Safety Car in der Formel 1?

Den kompletten „Vergleichstest“ können Sie nachlesen in der Auto Bild Nummer 48 vom 3. Dezember 2010.

Fotos: Daimler AG

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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 08. Dezember 2010 um 14:02 Uhr  |  23.841 Besuche

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