2014
Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) ist mit deutlichen Zuwächsen bei Absatz, Umsatz und Gewinn in das Jahr 2014 gestartet. Weltweit lieferte der Konzern im ersten Quartal mit 565.800 Pkw und Nutzfahrzeugen so viele Fahrzeuge wie nie zuvor aus und steigerte den Absatz damit zum Vorjahr um 13%. Der Umsatz erhöhte sich trotz ungünstigerer Währungsentwicklungen um 13% auf 29,5 Mrd. €. Das Konzern-EBIT stieg auf 1.787 (i. V. 917) Mio. €. Das Konzernergebnis erreichte 1.086 (i. V. 564) Mio. € und hat sich damit zum Vorjahr nahezu verdoppelt.
„Unsere Strategie geht auf, unsere Investitionen tragen Früchte“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Wir sind im laufenden Jahr wie erwartet gut gestartet. Im Jahresverlauf werden wir weiter konsequent an unserem profitablen Wachstumskurs arbeiten.“
Der deutliche Ergebnisanstieg zu Jahresbeginn war von der sehr positiven Absatz- und Umsatzentwicklung, einem besseren Modell-Mix sowie weiteren Effizienzgewinnen in allen Geschäftsfeldern geprägt. Belastet wurde das EBIT im Auftaktquartal durch Wechselkurseffekte. Durch die Absicherung der Beteiligungen an Tesla und die Abgabe der Anteile an der Rolls-Royce Power Systems Holding GmbH (RRPSH) entstanden Aufwendungen in Höhe von 161 Mio. € bzw. 118 Mio. €. Ohne diese beiden Sondereffekte hat sich das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt: Das EBIT aus dem laufenden Geschäft stieg auf 2.072 (i.V. 949) Mio. €. Die Veräußerung der Anteile an Rolls-Royce Power Systems Holding und der Übergang von der at-equity-Bewertung der Anteile an Tesla Motors auf die erstmalige Bewertung zum beizulegenden Zeitwert am Stichtag 31.3.2014 werden zu signifikanten Ergebnisbeiträgen von rund 1,7 Mrd. € führen.
Das Zinsergebnis hat sich im ersten Quartal leicht verbessert, da unter anderem höher verzinsliche Refinanzierungen ausliefen. Die im ersten Quartal 2014 ausgewiesenen Ertragsteuern von 564 Mio. € erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 368 Mio. €. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf den höheren Vorsteuergewinn zurückzuführen. Der Anteil der Aktionäre der Daimler AG am Konzernergebnis betrug 1.027 (i. V. 536) Mio. €, das Ergebnis je Aktie stieg auf 0,96 (i. V. 0,50) €.
Daimler hat sich im ersten Quartal 2014 erneut zu attraktiven Bedingungen auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten refinanziert. Im Januar wurde eine Anleihe mit einer Laufzeit von acht Jahren im Euro-Markt und einem Volumen von 750 Mio. € begeben. Im März emittierte Daimler Finance North America LLC im US-amerikanischen Kapitalmarkt Anleihen mit drei- und siebenjähriger Laufzeit mit einem Gesamtvolumen von 2,15 Mrd. US-$. In China gelang dem Unternehmen als erstem ausländischen Konzern die Emission einer Renminbi-Anleihe. Damit unterstreicht Daimler erneut die Bedeutung des chinesischen Marktes für das Unternehmen und setzt die Strategie fort, den Finanzierungsbedarf wo möglich lokal zu decken. Die Netto-Liquidität im Industriegeschäft belief sich zum Ende des ersten Quartals auf 14,5 (zum Jahresende 2013: 13,8) Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts entwickelte sich gut und stieg um 1,8 Mrd. € auf 0,7 Mrd. €. Die Verbesserung war im Wesentlichen auf die positiven Ergebnisbeiträge der automobilen Geschäftsfelder zurückzuführen.
„Die Wachstumsoffensiven und Effizienzprogramme greifen und werden konsequent fortgesetzt“, sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finanzen & Controlling und Financial Services. „Aufgrund des aktuell volatilen Umfelds beobachten wir die Absatz- und Finanzmärkte sehr genau. Für Schwankungen sind wir mit unserer Liquiditätsausstattung gut gerüstet.“
Weltweit waren bei Daimler Ende März dieses Jahres 276.322 (i. V. 274.555) Mitarbeiter tätig, davon 167.746 (i. V. 166.265) in Deutschland. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass die weltweite Beschäftigtenzahl im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahresende 2013 stabil bleiben wird.
Mercedes-Benz Cars verbuchte im abgelaufenen Vierteljahr das absatzstärkste erste Quartal. Insgesamt stiegen die Verkäufe der Pkw-Sparte um 14% auf 389.500 Fahrzeuge. Ein günstigerer Modell-Mix führte zu einem im Vergleich zum Absatz überproportionalen Umsatzanstieg um 21% auf 17 Mrd. €. Das Geschäftsfeld erzielte mit einem EBIT von 1.183 Mio. € ein Ergebnis deutlich über Vorjahr (i. V. 460 Mio. €.). Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 7,0 (i. V. 3,3) %.
Die Ergebnisentwicklung im ersten Quartal war im Wesentlichen auf das weitere Absatzwachstum vor allem in China und USA zurück-zuführen. Dazu haben insbesondere die S- und E-Klasse sowie die erweiterte Kompaktwagenpalette beigetragen. Ergebniszuwächse erzielte das Geschäftsfeld auch durch eine bessere Preisdurchsetzung. Zudem wirkten sich die Effizienzmaßnahmen aus dem Programm »Fit for Leadership« positiv auf das Ergebnis aus. Ergebnisbelastungen entstanden durch Aufwendungen für Produktattraktivierungen, Kapazitätserweiterungen sowie Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge. Darüber hinaus belasteten Wechselkurseffekte das Ergebnis.
Der Absatz von Daimler Trucks lag im Berichtszeitraum mit 108.500 Einheiten um 7% über dem Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg um 1% auf 7,1 Mrd. €. Das EBIT des Geschäftsfelds Daimler Trucks lag mit 341 (i. V. 116) Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Umsatzrendite belief sich auf 4,8 (i. V. 1,7) %. Insbesondere die Absatzzuwächse in der NAFTA-Region und in Asien trugen positiv zur Ergebnisentwicklung bei. Ein Grund für die gestiegene Nachfrage in Japan war die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. April 2014. Gegenläufig wirkten sich insbesondere der Absatzrückgang in Lateinamerika sowie Wechselkurseffekte auf das Ergebnis aus. Weiterhin entstanden Aufwendungen für Personalmaßnahmen im Rahmen der fortgeführten Optimierungsprogramme in Deutschland und Brasilien. Die Effizienzmaßnahmen des Programms »Daimler Trucks #1« und gesunkene Garantiekosten haben sich positiv im Ergebnis niedergeschlagen.
Der Absatz von Mercedes-Benz Vans erhöhte sich im ersten Quartal 2014 um 16% auf 61.100 Einheiten. Der Umsatz legte um 11% auf 2,2 Mrd. € zu. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 123 (i. V. 81) Mio. €. Die Umsatzrendite erhöhte sich auf 5,6% gegenüber 4,1% im Vorjahr. Im Ergebnis schlug sich die sehr positive Absatz- und Umsatzentwicklung nieder, die auf einen deutlichen Nachfrageanstieg insbesondere in Europa und in der NAFTA-Region zurückzuführen ist. Darüber hinaus konnte das Ergebnis durch eine verbesserte Preisdurchsetzung gesteigert werden. Gegenläufig wirkten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Einführung der neuen V-Klasse.
Der Absatz von Daimler Buses lag im ersten Quartal 2014 mit 6.700 Bussen und Fahrgestellen deutlich über dem Vorjahreswert von 6.000 Einheiten. Der Umsatz erhöhte sich um 14% auf 859 Mio. €. Das EBIT lag bei 53 (i. V. -31) Mio. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 6,2 (i. V. -4,1) %. Die erfreuliche Absatzentwicklung von Komplettbussen sowie der vorteilhafte Modell-Mix in Westeuropa trugen zur deutlichen Ergebnisverbesserung bei. Darüber hinaus wurden aus weiteren Effizienzsteigerungen positive Ergebniseffekte erzielt.
Bei Daimler Financial Services erhöhte sich das Neugeschäft im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14% auf 9,8 Mrd. €. Das Vertragsvolumen lag Ende März mit 84,3 Mrd. € leicht über dem Niveau vom Jahresende 2013. Mit einem EBIT von 397 Mio. € lag das Ergebnis des Geschäftsfelds im Auftaktquartal deutlich über dem Vorjahreswert (i. V. 314 Mio. €). Maßgeblich für diesen Ergebnisanstieg waren das gestiegene Vertragsvolumen und das Ergebnis aus dem Verkauf von industriellen Vermögenswerten in den USA in Höhe von 45 Mio. €. Gegenläufig wirkte sich die negative Wechselkursentwicklung aus. Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzern-interner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern.
Bis zum Verkauf der restlichen Anteile an EADS im zweiten Quartal 2013 war in den zentral verantworteten Sachverhalten auch das anteilige Ergebnis der at-equity bewerteten Beteiligung an EADS in Höhe von 34 Mio. € enthalten. Aus den übrigen zentral verantworteten Sachverhalten sind Aufwendungen in Höhe von 314 (i. V. 91) Mio. € entstanden. Darin enthalten ist der Aufwand aus der Absicherung des Aktienkurses von Tesla sowie der Aufwand infolge der Übertragung des Anteils von 50% an der Rolls-Royce Power Systems Holding GmbH (RRPSH) an den Partner Rolls-Royce Holdings plc. Dazu wurde die im Jahr 2011 vereinbarte Put-Option auf die Beteiligung an RRPSH ausgeübt.
Im April 2014 haben beide Seiten den fairen Marktwert der Daimler-Anteile, die von Rolls-Royce übernommen werden, auf 2,43 Mrd. € festgelegt. Der Buchwert der Beteiligung belief sich am 31. März 2014 auf 1,42 Mrd. €. Der Abschluss der Transaktion wird bis zum Jahresende erwartet, unterliegt allerdings noch den üblichen regulatorischen Freigaben. Daimler wird die finanziellen Effekte des Verkaufs zum Zeitpunkt des Closing berücksichtigen.
Neben dem positiven Effekt aus der Abgabe der Anteile an Rolls-Royce Power Systems Holding wird sich auch die Änderung des Bewertungsverfahrens der Beteiligung an Tesla positiv niederschlagen: Am 31. März 2014 betrug der Börsenwert der Beteiligung an Tesla 736 Mio. € gegenüber einem Buchwert von 12 Mio. €.
Zu Beginn des zweiten Quartals sind die Aussichten weiterhin günstig, dass die Weltwirtschaft ihre Expansion fortsetzt und in den kommenden Quartalen etwas an Dynamik gewinnt. Dies gilt vor allem für die Industrieländer und hier insbesondere für die USA und Westeuropa.
Die weltweite Pkw-Nachfrage dürfte nach derzeitiger Einschätzung im laufenden Jahr in einer Größenordnung von 4 bis 5% wachsen. Dabei wird die Entwicklung der Märkte aktuell eher am unteren Rand der Bandbreite gesehen. Den größten Beitrag zum globalen Wachstum der Pkw-Nachfrage sollte im Jahr 2014 erneut der chinesische Markt leisten. Dort dürfte ein weiterer Zuwachs des Pkw-Marktes in der Größenordnung von 10% möglich sein. Auch der US-amerikanische Markt wird voraussichtlich weiter zulegen. Die Zuwachsrate dürfte zwar nur noch relativ moderat ausfallen, das Marktvolumen wird aber voraussichtlich auf rund 16 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge ansteigen. Für den westeuropäischen Markt erwartet Daimler weiterhin eine eher zögerliche Erholung. Die zuletzt recht deutlichen Zuwachsraten waren vor allem dem schwachen Vorjahresniveau geschuldet und dürften im Jahresverlauf spürbar kleiner werden. Dennoch ist in den meisten Kernmärkten dank der verbesserten Konjunkturaussichten insgesamt mit Nachfragezuwächsen zu rechnen. Für Japan ist trotz des schwungvollen Jahresauftakts für das Gesamtjahr 2014 von einer Marktkorrektur auszugehen. Die im April vorgenommene Mehrwertsteuererhöhung dürfte die Nachfrage in den kommenden Monaten spürbar belasten. In den großen Schwellenländern (außer China) ist davon auszugehen, dass die jüngsten Verwerfungen nicht spurlos an der Pkw-Nachfrage vorbeigehen werden. Der russische Pkw-Markt dürfte aus heutiger Sicht bestenfalls das Vorjahresniveau erreichen.
Bei der weltweiten Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw ist für das Jahr 2014 nach derzeitigem Stand nur noch mit einem Marktniveau in der Größenordnung des Vorjahres zu rechnen. Mit Ausnahme des nordamerikanischen Marktes ist in den meisten Kernmärkten keine nennenswerte Dynamik zu erwarten. In einigen Schwellenländern bestehen aufgrund der aktuellen Turbulenzen eher Abwärtsrisiken. In der NAFTA-Region rechnet das Unternehmen dank der zunehmenden konjunkturellen Dynamik mit einem Marktanstieg in der Größenordnung von 10%. Im europäischen Markt dürfte der positive Effekt vorgezogener Käufe nun vollends auslaufen. Die Entwicklung im weiteren Verlauf des Jahres 2014 wird entscheidend davon abhängen, inwieweit die konjunkturelle Belebung dieses belastende Element ausgleichen kann. Aus heutiger Sicht erwartet Daimler für das Gesamtjahr ein Marktvolumen leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Der japanische Markt für leichte, mittelschwere und schwere Lkw wird aufgrund der vorgenommenen Mehrwertsteuererhöhung voraussichtlich spürbar an Dynamik verlieren. Dennoch sollte die Nachfrage im Gesamtjahr einen leichten Zuwachs verzeichnen. Dagegen dürfte der brasilianische Markt für mittlere und schwere Lkw das Vorjahresniveau aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung verfehlen und einen Rückgang in der Größenordnung von 10% aufweisen. Für Russland und Indien ist wegen der konjunkturellen Schwäche von weiteren Marktrückgängen auszugehen. Der chinesische Markt dürfte aus heutiger Sicht einen moderaten Zuwachs verzeichnen. Weil dort aber im Jahresverlauf 2013 neue Emissionsvorschriften eingeführt wurden, ist der Ausblick für 2014 noch mit spürbarer Unsicherheit verbunden.
Bei mittelgroßen und großen Transportern rechnet Daimler 2014 in Europa insgesamt mit einer leichten Nachfrageerholung. Bei den kleinen Transportern ist in Europa ein Marktvolumen in der Größen-ordnung des Vorjahres zu erwarten. Für die USA rechnet das Unternehmen im Jahr 2014 mit einem deutlichen Nachfrageanstieg im Markt für große Transporter, auch in China zeichnet sich eine weitere Belebung der Nachfrage ab. In Lateinamerika dürfte sich der Markt für große Transporter rückläufig entwickeln.
Bei Bussen erwartet Daimler in Westeuropa für das Jahr 2014 ein Marktvolumen, das leicht über dem Niveau des Vorjahres liegt. Bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Lage in Argentinien und den wachsenden Marktunsicherheiten in Brasilien geht das Unternehmen für Lateinamerika von einer rückläufigen Busnachfrage aus.
Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass der Konzernabsatz im Jahr 2014 deutlich steigen wird. Mercedes-Benz Cars ist nach dem Rekordjahr 2013 mit starken Neuheiten in ein weiteres Wachstumsjahr gestartet, in dem der Absatz erneut deutlich zulegen soll. Mit der neuen C-Klasse (W205) Limousine und dem kompakten SUV GLA (X156) feierten im März die beiden wichtigsten Mercedes-Benz Pkw des Jahres ihre Markteinführung in Europa. Noch im ersten Halbjahr folgt die Verkaufsfreigabe für das C-Klasse T-Modell, das für weitere Absatzimpulse sorgen wird. Schon kurz nach dem Modellwechsel im vergangenen Jahr hat sich die neue S-Klasse (W222) an die Spitze der weltweiten Verkäufe in ihrem Segment gesetzt. Das neue S-Klasse Coupé (C217) geht ab September an den Start. Weiteres Wachstum im Oberklasse-Segment ist zudem von der Modellpflege der CLS-Klasse im Juni zu erwarten. Mit der V-Klasse (W447) definiert Mercedes-Benz außerdem die Großraumlimousine neu. Im Juli feiern smart fortwo und smart forfour ihren ersten großen Auftritt, bevor die ersten Fahrzeuge zum Ende des Jahres auf den Markt kommen.
Daimler Trucks rechnet für das Jahr 2014 insgesamt mit einer deutlichen Absatzsteigerung. In Westeuropa dürften die Nachwirkungen der Euro-VI-Einführung der erwarteten Aufwärtsentwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage entgegenwirken und damit die Absatzentwicklung belasten. Die neue Mercedes-Benz-Modellpalette sollte die sehr gute Marktposition weiter festigen. Nachdem sich der brasilianische Markt im vergangenen Jahr weitgehend von dem Tief des Jahres 2012 erholt hatte, erwartet Daimler Trucks nun wieder eine deutlich rückläufige Nachfragesituation. Die umfassenden Optimierungsmaßnahmen in der Produktion, bei den Produkten und im Vertrieb, für die bis Ende 2015 rund 300 Mio. € investiert werden, sollten die Marktposition weiter stärken. Die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in einigen lateinamerikanischen Ländern sowie der Türkei und Russland birgt jedoch Risiken für den weiteren Jahresverlauf. Deutlich steigende Absatzzahlen sind in der NAFTA-Region und in Asien zu erwarten: Der Absatz in der NAFTA-Region sollte sich angesichts des erwarteten Marktanstiegs positiv entwickeln und deutlich über dem Niveau des Jahres 2013 liegen. In Asien sollten die Verfügbarkeit zusätzlicher BharatBenz-Modelle im indischen Markt sowie Wachstumsmöglichkeiten durch den Export einen wichtigen Beitrag zum Absatzwachstum leisten.
Mercedes-Benz Vans geht für das Jahr 2014 von einer deutlichen Steigerung des Absatzes aus. Bei den mittelgroßen und großen Transportern rechnet das Geschäftsfeld in Europa mit einem deutlichen Absatzzuwachs: Sowohl der neue Sprinter als auch der neue Vito sowie die V-Klasse dürften für zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen. Beim Citan geht Mercedes-Benz Vans ebenfalls von einer weiteren Absatzsteigerung aus.
Daimler Buses geht für das Jahr 2014 insgesamt von einem leichten Absatzzuwachs aus, wobei sich der Anteil der Komplettbusse positiv entwickeln dürfte. In Westeuropa erwartet das Geschäftsfeld eine deutliche Absatzsteigerung im Komplettbusgeschäft. Bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Lage in Argentinien und wachsender Marktunsicherheiten in Brasilien wird in Lateinamerika mit einem schwächeren Absatz von Fahrgestellen gerechnet.
Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2014 deutliche Zuwächse bei Neugeschäft und Vertragsvolumen. Wichtige Wachstumstreiber sind die Produktoffensiven und Marktentwicklungen der automobilen Geschäftsfelder, die Ansprache jüngerer Kunden, die Ausweitung des Geschäfts insbesondere in Asien, die Weiterentwicklung der Online-Vertriebskanäle sowie der Ausbau innovativer Mobilitätsangebote.
Daimler geht davon aus, dass der Konzernumsatz im Jahr 2014 deutlich zunehmen wird. In Nordamerika und China ist mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten zu rechnen.
Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung rechnet der Konzern für das Gesamtjahr 2014 mit einer deutlichen Steigerung des EBIT aus dem laufenden Geschäft.
Für die einzelnen Geschäftsfelder strebt Daimler in diesem Jahr die folgenden EBIT-Ziele aus dem laufenden Geschäft an:
- Mercedes-Benz Cars: deutlich über Vorjahresniveau,
- Daimler Trucks: deutlich über Vorjahresniveau,
- Mercedes-Benz Vans: auf Vorjahresniveau,
- Daimler Buses: leicht über Vorjahresniveau und
- Daimler Financial Services: leicht über Vorjahresniveau.
Die eingeleiteten Effizienzprogramme setzt Daimler weiter konsequent um. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars will mit dem Programm »Fit for Leadership« die Kostenposition um rund zwei Milliarden Euro bis Ende 2014 verbessern und mit langfristig wirkenden strukturellen Optimierungen die Effizienz erhöhen. Nachdem im Jahr 2013 rund 40% insgesamt geplanten Einsparvolumens realisiert wurden, sollen es in diesem Jahr 70 bis 80% werden. »Daimler Trucks #1« hat im letzten Jahr bereits planmäßig 30% des Programmziels von 1,6 Mrd. € erreicht, bis Ende 2014 sollen 70 bis 80% realisiert werden.
„Für die Entwicklung von Innovationen und das Wachstum unserer Geschäftsfelder braucht es finanzielle Stärke. Daran haben wir mit unseren Effizienzprogrammen zielstrebig gearbeitet. Sie zeigen über alle Geschäftsfelder hinweg Wirkung. Wir werden sie strukturell absichern und ausbauen“, erklärt Dr. Dieter Zetsche.
Bodo Uebber erläuterte dazu: „Finanzdisziplin bleibt weiterhin ein wichtiger Maßstab unseres Handels. Das gilt sowohl bei der erfolgreichen Umsetzung der Effizienzprogramme als auch bei der finanzwirtschaftlichen Ausrichtung des Konzerns.“
Die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Sonderfaktoren haben das EBIT im ersten Quartal 2014 und 2013 beeinflusst:
Sonderfaktoren im EBIT | ||
Werte in Mio. € | Q1 2014 | Q1 2013 |
Daimler Trucks Personalanpassungen Daimler Buses Überleitung |
-5
-1 -118 |
-13
-4 |
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 01. Mai 2014 um 12:24 Uhr | 4.571 Besuche
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