Dez30
2019


Höhere Kaufprämien für E-Autos - Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus

Höhere Kaufprämien für E-Autos – Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus

Elektroautokäufer erhalten künftig bis zu 6.000 Euro Netto-Zuschuss von Staat und Industrie. Darauf haben sich beide Seiten im November bei einem Spitzentreffen im Kanzleramt verständigt. Voraussetzung für den Maximalrabatt, der sich inklusive Mehrwertsteuer auf 7.140 Euro beläuft, ist ein Nettolistenpreis unterhalb von 40.000 Euro (brutto: 47.600 Euro). Die Kosten für den Erwerb eines Stromers sinken dadurch im besten Fall auf vierstelliges Niveau. Rund 20 elektrische Großserien-Pkw mit einem Nettolistenpreis unterhalb von 40.000 Euro sind aktuell verfügbar, mindestens ein halbes Dutzend weiterer kommt in den nächsten Monaten dazu. Auswahl ist also durchaus vorhanden. Im Detail reicht das Angebot vom Kleinstwagen für den Stadtverkehr bis zu Kompaktautos für die Mittelstrecke. Nicht unter die 40.000-Euro-Grenze schaffen es hingegen die Modelle von Tesla sowie die Luxus-SUV der deutschen Hersteller.

Zum echten Preisbrecher wird durch den aufgestockten Umweltbonus der e.Go Life – schon heute mit einem Grundpreis von 15.900 Euro brutto der günstigste Stromer auf dem deutschen Markt. Künftig ist der Kleinstwagen mit seinen in der günstigsten Ausführung rund 100 Kilometern Reichweite schon für 8760 Euro zu haben. Alternativ stehen in der Kleinstwagenklasse auch die frisch geliftete E-Modelle von Smart mit Maxi-Bonus zur Verfügung. Die neuen smart fortwo und forfour sollen bis zu 159 Kilometer weit kommen und rund 22.000 Euro kosten, wenn sie im kommenden Jahr verfügbar werden. In ähnlichen Preisregionen tummelt sich das E-Kleinstwagentrio aus dem VW-Konzern: VW Up, Seat Mii und Skoda Citigo kommen pro Akkufüllung rund 260 Kilometer weit.

Höhere Kaufprämien für E-Autos - Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus Foto: CO2-Bilanz um über 40 Prozent verbessert – Plug-in-Hybrid Mercedes-Benz E 350 e hat erfolgreich das TÜV-Validierungsaudit zum Umweltzertifikat abgeschlossen

Höhere Kaufprämien für E-Autos – Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus Foto: Mercedes-Benz E 350 e

Eine Klasse höher findet sich mit dem BMW i3 ein deutscher Elektro-Pionier, der bislang mit einem Listenpreis von 38.000 Euro extrem teuer war für einen Kleinwagen. Der Umweltbonus drückt ihn nun in verträglichere Gefilde, ohne ihn wirklich günstig zu machen. Mit knapp 360 Kilometern Reichweite in der neuesten Version, Premiumflair und originellem Öko-Innenraum zahlt er die Investitionen jedoch zumindest teilweise zurück.

Schon einiges günstiger, wenn auch längst nicht so edel, ist der Renault Zoe, der inklusive Batterie für 300 Kilometer ab 29.900 Euro zu haben ist. Damit spielt der Franzose in Regionen, in denen auch die technisch verwandten Newcomer Opel Corsa-e und Peugeot e-208 fahren, die für Anfang 2020 angekündigt sind. Die Reichweite soll jeweils bei 330 Kilometern liegen. Nach Abzug des Förderrabatts liegen alle drei nur noch knapp über der 20.000-Euro-Grenze – ein Preis der auch für einen gut ausgestatteten und motorisierten Verbrenner-Kleinwagen durchaus nicht überzogen wäre.

Höhere Kaufprämien für E-Autos - Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus Foto: Modellen A 250 e und B 250 e ist die Familie von Plug-in-Hybriden bei Mercedes-Benz im September gewachsen

Höhere Kaufprämien für E-Autos – Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus Foto: Modellen A 250 e und B 250 e ist die Familie von Plug-in-Hybriden bei Mercedes-Benz im September gewachsen

In der Kompaktklasse dürfte der für den Frühling angekündigte VW ID.3 die interessanteste Alternative für Bonus-Jäger sein. Die Basisversion mit 330 Kilometern Reichweite kostet laut Liste 29.900 Euro, liegt dank Umweltbonus künftig in der Praxis auf dem Niveau eines ordentlich ausgestatteten VW Golf mit konventionellem Motor. Wichtigste Alternative im klassischen Kompaktsegment ist der Nissan Leaf, der bei 36.800 Euro Listenpreis startet und bis zu 385 Kilometer weit kommt.

Wem Limousinen nicht modern genug sind, findet auch einige kleine Crossover wie den Kia e-Soul für 34.000 Euro oder den Hyundai Kona Elektro für 34.600 Euro, beide mit rund 300 Kilometern Basis-Reichweite. Preise unter 30.000 Euro sind also auch für mittelstreckentaugliche E-Autos künftig kein Problem mehr.

Auch wer oberhalb der 47.600-Euro-Grenze kauft, geht nicht automatisch leer aus. Bis zu einer Grenze von 77.350 Euro brutto ist ein Zuschuss von 5.950 Euro (5.000 Euro netto) vorgesehen. Erst in der Luxusliga darüber gibt es kein Geld mehr vom Staat. Darüber hinaus sollen auch Plug-in-Hybride künftig stärker gefördert werden.

Höhere Kaufprämien für E-Autos - Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus Foto: Mercedes-Benz GLE 350 de 4MATIC und GLC 300 e 4MATIC - Zwei Plug-in-Hybride der dritten Generation

Höhere Kaufprämien für E-Autos – Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus Foto: Mercedes-Benz GLE 350 de 4MATIC und GLC 300 e 4MATIC – Zwei Plug-in-Hybride der dritten Generation

Für wen lohnt sich ein E-Auto? Oder ist ein Plug-in-Hybride die bessere Wahl? Ein Experte vom Auto Club Europa (ACE) gibt Antworten.

„Generell kann es am ehesten für alle Menschen eine Alternative sein, die immer ungefähr die gleiche Streckenlänge fahren“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Also etwa für Pendler. Allerdings: E-Autofahrer müssen an einem der Pendelpunkte eine verlässliche Ladestruktur vorfinden, um das Fahrzeug aufzuladen. Das kann entweder zuhause oder an der Arbeitsstelle sein. Doch gerade in der Stadt ist das am Wohnort vielerorts noch sehr problematisch.

Ein Plug-in-Hybrid lässt sich zwar mit Stecker aufladen, hat aber neben mindestens einem E-Motor noch einen Verbrenner. Rein elektrisch kann so ein Fahrzeug nur eine verhältnismäßig kurze Strecke von etwa 50 Kilometern zurücklegen, ansonsten arbeitet der Verbrenner. „Solch ein Fahrzeug kommt daher für Menschen infrage, die auch längere Strecken zurücklegen wollen oder in Regionen fahren, wo sie eben eine unsichere Ladesituation vorfinden“, sagt Heinze. „Die haben dann mehr Sicherheit, weil sie einen zweiten Motor und einen zusätzlichen Tank an Bord haben.“ Die sogenannte Reichweitenangst, also die Sorge, ohne Lademöglichkeit in der Nähe liegenzubleiben, fällt weg.

Höhere Kaufprämien für E-Autos - Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus

Höhere Kaufprämien für E-Autos – Bis zu 6.000 Euro Umweltbonus

Durch mindestens zwei mitgeschleppte Motoren sind solche Plug-in-Hybride meist schwerer. Oft greifen SUVs oder Luxusautos auf diese Technik zurück. „Die nutzen die elektrische Kraft dann auch, um die Verbrenner zu unterstützen“, sagt Heinze. Der Umweltgedanke tritt dann oftmals hinter die sportliche Performance zurück.

Für sparsame Langstreckenfahrer könnten somit nach wie vor Autos mit Diesel- oder Benzinmotor effizienter sein? „Finanziell eventuell ja, technisch nicht“, sagt Heinze. „Wir sind momentan noch in einer Übergangsphase, wo etwa ein Geschäftsreisender, der viel unterwegs ist und nicht in die großen Städte mit Fahrbeschränkungen muss, wohl immer noch über einen Diesel nachdenkt. Je flächendeckender die Ladepunkte aber ausgebaut würden, umso attraktiver werde die E-Mobilität und die Fahrzeuge. Daher fordern wir auch, dass in der Fläche mehr und einfacher Ladesäulen aufgestellt werden können. Und natürlich müsste die Energie aus erneuerbaren Quellen kommen und die Akkus „nachhaltig und anständig“ produziert werden.“

Fotos: Daimler AG

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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 30. Dezember 2019 um 00:05 Uhr  |  1.691 Besuche

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