2016
Nun wird der Mercedes-Benz Sprinter zum Wandersmann. Der US-Wohnmobilbauer Sportsmobile hat den Transporter ins Programm aufgenommen und baut ihn zum Extrem-Camper mit Allradantrieb um.
Bekannt geworden ist Sportsmobile vor allem durch Umrüstungen der legendären Ford E-Serie-Kastenwagen, die es lange Jahre mit Allradantrieb und robuster Geländetechnik zu kaufen gab. Inzwischen ist die Produktion jedoch eingestellt. Da trifft es sich gut, dass Mercedes-Benz mit dem Sprinter in den USA gerade recht gut ins Geschäft kommt – und eine Allradversion des Transporters zu bieten hat.
Mit dem Serien-Allrad ab Werk ist der Sprinter nicht ganz so offroadtauglich wie die früheren Sportsmobile-Fords, doch dagegen kann man ja etwas tun. Sportsmobile liftet das Fahrwerk des Sprinter 4×4 und montiert grobstollige MT-Reifen auf den Allrad-Kasten. Im Ergebnis kommt der Sportsmobile Sprinter 4×4 an der Front um elf und am Heck um acht Zentimeter höher als das Serienfahrzeug. Die Bodenfreiheit erhöht sich entsprechend, der Rampenwinkel verbessert sich um 20 Prozent. Damit wird der Sprinter in jedem Fall fit genug, um auch mal eine ausgedehnte Fahrt über abgelegene Pisten zu unternehmen.
Technisch basiert der Sportsmobile Sprinter 4×4 auf der stärksten Ausführung mit dem Dreiliter-V6-Diesel. 190 PS leistet die Maschine , der frontlastig mit 65:35 ausgelegte Allradantrieb wird von einer (milden) zuschaltbaren Untersetzung unterstützt (Faktor 1,4:1). Sportsmobile will den Kastenwagen in den Radständen 3.665 und 4.325 Millimeter anbieten.
Der erste Umbau, mit dem Sportsmobile nun die Bestellphase eröffnet, verwendet den kurzen Radstand. Auf eine Nasszelle wird aus Platzgründen verzichtet. Die Ledersitzbank lässt sich zum Doppelbett umklappen, eine kompakte Küchenzeile hält Herd, Spüle, Kühlschrank und Mikrowellenofen bereit.
Ein wichtiges Detail der Sportsmobile-Sprinter ist das ausfahrbare Hubdach, mit dem innen luftige Kopffreiheit entsteht. Es öffnet über nahezu die gesamte Dachlänge und hält zwei weitere Schlafplätze bereit. Eine große Kurbelmarkise ist auf der Schiebetürseite montiert. Auf dem Hubdach findet sich neben einem Dachträger für Zusatzlasten zwei große Solarpanele, um die Stromversorgung auch abseits von Campingplätzen zu sichern.
Für abenteuerliche Ausflüge verpasst Sportsmobile dem 4×4-Sprinter außerdem einen Ansaugschnorchel. Damit steigt die Wattiefe entsprechend, auch wenn man mit einem solchen Kastenwagen wahrscheinlich selten durch Fließgewässer unterwegs ist. Dafür lässt sich mit einem aufgesetzten Zyklonfilter die Ansaugluft vorfiltern, was auf staubigen Pisten hilfreich sein kann. Unterstützt wird die Abenteuer-Optik von einer großen LED-Lichtleiste.
Preise für den Umbau hat Sportsmobile noch nicht bekannt gegeben, diese richten sich branchenüblich auch am geforderten Aufwand. Auf der Webseite des Unternehmens finden sich jedoch als Anhaltspunkt Preislisten verschiedener Kastenwagen-Ausbauten.
Fotos: sportsmobile.com
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Samstag, den 16. Juli 2016 um 00:05 Uhr | 24.138 Besuche
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