Feb28
2014


Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag

Seine große Bühne ist der Automobil-Salon in Genf im März 1989: Mercedes-Benz präsentiert den neuen SL der Baureihe R129. Die Resonanz ist auf Anhieb überaus positiv – so positiv, dass die vorgesehene jährliche Fertigungskapazität von 20.000 Einheiten bald mehr als ausgelastet ist. Wer einen R129 haben möchte, muss in der Anfangszeit mehrjährige Lieferfristen in Kauf nehmen.

Knapp ein Jahr nach seiner Vorstellung wird der SL mit dem internationalen „Car Design Award“ ausgezeichnet. Chefdesigner Bruno Sacco und sein Team haben ganze Arbeit geleistet. Die stilsicheren, schnörkellosen Linien der leicht keilförmigen Karosserie, die ausgestellten Radläufe für die Breitreifen, die Halbspoiler vor den Vorderrädern, eine sehr schräg stehende Windschutzscheibe, das gekonnt modellierte Heck und die serienmäßigen Leichtmetallräder ergeben eine äußerst harmonische Gesamtwirkung – inklusive Funktionalität: Der aerodynamische Feinschliff im Detail, einschließlich Unterboden und Motorraum-Durchströmung, ergibt in der Summe den kraftstoffsparenden und geschwindigkeitserhöhenden cW-Wert von 0,32 mit montiertem Hardtop. Für den offenen Wagen mit geschlossenen Seitenscheiben werden 0,40 gemessen.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Die stilsicheren, schnörkellosen Linien der leicht keilförmigen Karosserie, die ausgestellten Radläufe für die Breitreifen, die Halbspoiler vor den Vorderrädern, eine sehr schräg stehende Windschutzscheibe, das gekonnt modellierte Heck und die serienmäßigen Leichtmetallräder ergeben eine äußerst harmonische Gesamtwirkung – inklusive Funktionalität.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Die stilsicheren, schnörkellosen Linien der leicht keilförmigen Karosserie, die ausgestellten Radläufe für die Breitreifen, die Halbspoiler vor den Vorderrädern, eine sehr schräg stehende Windschutzscheibe, das gekonnt modellierte Heck und die serienmäßigen Leichtmetallräder ergeben eine äußerst harmonische Gesamtwirkung – inklusive Funktionalität.

Neue Maßstäbe setzt dieser Wagen auch in puncto Sicherheit. Die passive Sicherheit wurde über zahlreiche Maßnahmen auf ein für ein offenes Fahrzeug immens hohes Niveau gehoben. Ein integraler Bestandteil des Sicherheitskonzepts ist der automatische Überrollbügel, der erstmals im Automobilbau realisiert ist. Bei einem drohenden Überschlag wird er sensorgesteuert elektromagnetisch ausgelöst, durch die Kraft vorgespannter Federn innerhalb von 0,3 Sekunden hochgeklappt und durch Sperrklinken gesichert. Ein weiterer Bestandteil des Sicherheitskonzepts sind die Integralsitze des SL, deren Konstruktion ein technisches Meisterwerk darstellt: 20 Patente für Detaillösungen stecken in diesem Sitz. Gestell und Lehne bestehen aus unterschiedlichen, speziellen Magnesium-Legierungen in Dünngusstechnik. Sie enthalten die integrierten Dreipunktgurte mit Gurtstraffer, die Gurthöhenverstellung mit gekoppelter Kopfstützenverstellung sowie elektrische Stellmotoren für die Längs-, Höhen- und Neigungs-Verstellung von Sitzkissen und Lehne. Die Belastbarkeit des Sitzes im Crashfall beträgt ein Vielfaches der möglichen auftretenden Kräfte.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Bestandteil des Sicherheitskonzepts sind die Integralsitze des SL, deren Konstruktion ein technisches Meisterwerk darstellt.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Bestandteil des Sicherheitskonzepts sind die Integralsitze des SL, deren Konstruktion ein technisches Meisterwerk darstellt.

Besonders hohen Bedienungskomfort bietet das neu konstruierte elektrohydraulische Stoffverdeck, mit dem der SL serienmäßig ausgestattet ist. Allein durch Betätigen eines Schalters kann das Verdeck innerhalb von 30 Sekunden geöffnet oder geschlossen werden. Die einwandfreie Funktion des automatischen Überrollbügels ist unter dem geschlossenen Verdeck garantiert. Das serienmäßige Hardtop besteht aus Aluminium und ist trotz größerer Fensterflächen gegenüber dem Coupédach des Vorgängermodells bei einem Gewicht von 34 Kilogramm rund 10 Kilogramm leichter.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Das serienmäßige Hardtop besteht aus Aluminium und ist trotz größerer Fensterflächen gegenüber dem Coupédach des Vorgängermodells bei einem Gewicht von 34 Kilogramm rund 10 Kilogramm leichter.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Das serienmäßige Hardtop besteht aus Aluminium und ist trotz größerer Fensterflächen gegenüber dem Coupédach des Vorgängermodells bei einem Gewicht von 34 Kilogramm rund 10 Kilogramm leichter.

Für das SL-Fahrwerk ist auf Wunsch ein neu entwickeltes Zusatzsystem lieferbar, das den seinerzeit realisierbaren Stand der Fahrwerktechnik markiert und drei Teilsysteme miteinander kombiniert. Aufbaubewegungen werden je nach Beladungszustand, Straßenbeschaffenheit und Fahrweise beruhigt, was quasi eine Vorstufe zum aktiven Fahrwerk darstellt, das im Jahr 1999 im Coupé der Baureihe C215 seine Serienreife erlebt.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Im Juli 2001 läuft im Werk Bremen das letzte von insgesamt 204.940 Exemplaren der Baureihe R 129 vom Band.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Im Juli 2001 läuft im Werk Bremen das letzte von insgesamt 204.940 Exemplaren der Baureihe R 129 vom Band.

Der R129 ist über die Jahre mit verschiedenen Motorisierungen lieferbar. Spitzenmodell ist der Typ 600 SL/SL 600 mit V12-Motor (394 PS, von Juni 1993 an SL 600 genannt), der im Oktober 1992 präsentiert wird. Der leistungsstärkste Motor des Pkw-Verkaufsprogramms ermöglicht fulminante Fahrleistungen und gilt als Musterbeispiel an Laufruhe und turbinenartiger Kraftentfaltung. Vor allem das unaufgeregte Fahren in hohen Geschwindigkeitsregionen und das eindrucksvolle und zugleich kultivierte Erreichen der Höchstgeschwindigkeit charakterisieren den 600 SL.

Wem bei den Acht- und Zwölfzylindern Leistung und Prestige noch nicht ausreichen, kann sich an AMG in Affalterbach bei Stuttgart wenden. Auch von dort gibt es über die Jahre mehrere SL-Typen mit leistungsstarkem Antrieb und einer insgesamt sehr sportlichen Ausrichtung. Das Highlight bildet ab 1999 auf Basis des SL 600 der Mercedes-Benz SL 73 AMG mit 525 PS.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Der R129 ist über die Jahre mit verschiedenen Motorisierungen lieferbar.

Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Der R129 ist über die Jahre mit verschiedenen Motorisierungen lieferbar.

Zwei Modellpflegen (1995 und 1998) halten den R129 frisch. Premiere im SL feiert mit der Modellpflege 1995 das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP®, das den Fahrer in kritischen Fahrsituationen unterstützt. Sensoren erfassen und vergleichen Lenkwinkel und Gierrate. Passen die Bewegungen nicht zusammen, wird das System automatisch aktiv. Einzelne Räder werden individuell so abgebremst, dass das Fahrzeug leichter in der Spur zu halten ist. Auch ist der beliebte R129 der erste SL, von dem es zahlreiche Sonderserien gibt.

Im Juli 2001 läuft im Werk Bremen das letzte von insgesamt 204.940 Exemplaren der Baureihe R129 vom Band; die Nachfolge tritt im gleichen Monat die Baureihe R230 an. Damit ist der R129 hinsichtlich der Gesamtstückzahl nicht ganz so erfolgreich wie sein 18 Jahre lang gebauter Vorgänger der Baureihe R107 mit 237.287 Fahrzeugen; im Vergleich der durchschnittlichen Jahresproduktion liegt dagegen die Baureihe R129 mit etwa 16.500 Einheiten weit an der Spitze. Erfolgreichstes Modell dieser Baureihe ist die mit dem Vierventil-V8-Motor M119 ausgerüstete 5-Liter-Variante, von der im Zeitraum von 1988 bis 1998 insgesamt 79.827 Exemplare entstehen. Die bei Weitem seltenste Ausführung ist der SL 280 mit V6-Motor, der von 1997 an als Einsteigermodell der Baureihe fungiert und nur 1.704 Mal vom Band läuft.

Jubiläum: Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag

Jubiläum: Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. Der SL offen, mit Verdeck und Hardtop.

Jubiläum: Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) - Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. SL-Legenden unter sich. (von links nach rechts) Mercedes-Benz 300 SL (1985), Mercedes-Benz 300 SL (1957), Mercedes-Benz SL 500 (2001), Mercedes-Benz 230 SL von 1968 (Pagode) und Mercedes-Benz SL 500 (1994)

Jubiläum: Mercedes-Benz SL Baureihe R129 (1989 bis 2001) – Ein Technologieträger feiert seinen 25. Geburtstag. SL-Legenden unter sich: (von links nach rechts) Mercedes-Benz 300 SL (1985), Mercedes-Benz 300 SL (1957), Mercedes-Benz SL 500 (2001), Mercedes-Benz 230 SL von 1968 (Pagode) und Mercedes-Benz SL 500 (1994)

Mercedes-Benz 300 SL (R129), erste Generation (1989 bis 1994).

Mercedes-Benz 300 SL (R129), erste Generation (1989 bis 1994).

Mercedes-Benz 300 SL (R129), zweite Generation (1995 bis 1998).

Mercedes-Benz 300 SL (R129), zweite Generation (1995 bis 1998).

Mercedes-Benz 300 SL (R 129, 1989 bis 2001), dritte Generation (1995 bis 2001).

Mercedes-Benz 300 SL (R129), dritte Generation (1998 bis 2001).

Der Mercedes-Benz SL R129 war in seiner Bauzeit das Aushängeschild einer anspruchsvollen Automobilgesellschaft, und er hat bis heute nichts von seiner Wirkung eingebüßt. Noch immer wirkt der Roadster wie ein rollender Kontoauszug, auch wenn er mittlerweile als Gebrauchtwagen für einen Bruchteil seines Neupreises zu haben ist. Für mindestens 15.000 € hat man in der Regel freie Auswahl und es ist im Wesentlichen Geschmacksache, ob man sich für ein Modell der ersten oder der letzten Serie entscheidet.

Fotos: Daimler AG

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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Freitag, den 28. Februar 2014 um 16:50 Uhr  |  8.496 Besuche

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