2013
Zwei Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybridbusse mit Brennstoffzellen-Technik fahren vom 23. bis 27. Januar 2013 auf dem prestigeträchtigen “World Economic Forum“ (Weltwirtschaftsforum) in Davos als Shuttle- und Linienbusse.
Beim 43. Jahrestreffen der gemeinnützigen Stiftung diskutieren international führende Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektuelle und Journalisten über die dringlichsten Herausforderungen der Welt in Gesundheits- und Umweltfragen. In diesem Kontext sind die Citaro FuelCELL-Hybridbusse von Mercedes-Benz ein ideales Transportmittel. Die PostAuto Schweiz AG stellt die Fahrzeuge zur Beförderung der Teilnehmer zur Verfügung.
PostAuto setzt als erstes Busunternehmen in der Schweiz die Brennstoffzellentechnologie im öffentlichen Verkehr ein. Seit Ende 2011 fahren auf PostAuto-Linien in und um Brugg (Kanton Aargau) fünf Brennstoffzellenpostautos des Typs Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid. PostAuto testet den Brennstoffzellenantrieb im Langzeitversuch. Die Brennstoffzellenpostautos fahren nur mit ökologisch nachhaltig produziertem Wasserstoff als Treibstoff. PostAuto rechnet damit, während der insgesamt fünfjährigen Versuchsphase 2000 Tonnen CO2 einzusparen.
Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses, zeigt sich vom zukunftsträchtigen Einsatz der umweltfreundlichen Brennstoffzellenbusse begeistert: „Ich hatte die Gelegenheit, den Betrieb vor Ort zu sehen. Ich bin beeindruckt davon, wie die PostAuto Schweiz AG das Konzept umsetzt.“
Gegenüber den Brennstoffzellen-Omnibussen, die ab dem Jahr 2003 im Rahmen des CUTE und HyFLEET:CUTE Projektes in der Erprobung waren, hat der neue Citaro FuelCELL-Hybrid wesentliche Neuerungen aufzubieten: Hybridisierung mit Energierückgewinnung und Speicherung in Lithium-Ionen-Batterien, leistungsstarke Elektromotoren mit 120 kW Dauerleistung in den Radnaben, elektrifizierte Nebenaggregate und weiterentwickelte Brennstoffzellen. Diese werden eine vergrößerte Dauerhaltbarkeit von mindestens fünf Jahren oder 12.000 Betriebsstunden erreichen. Die Brennstoffzellenstacks des neuen Citaro FuelCELL-Hybrid sind identisch mit denen der Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL mit Brennstoffzellenantrieb. Die beiden Stacks sind wie bei den früheren Brennstoffzellenbussen schon auf dem Fahrzeugdach angeordnet. Neu hinzugekommen sind dort die Lithium-Ionen-Batterien, die z.B. beim Bremsen zurückgewonnene Energie speichern. Mit dem Strom dieser Energiespeicher kann der neue Citaro FuelCELL-Hybrid mehrere Kilometer allein batteriebetrieben fahren. Grundsätzlich betrachtet entspricht das Konzept des neuen FuelCELL-Busses weitgehend den Mercedes-Benz BlueTec Hybrid-Bussen. Diesen liefert noch ein Dieselgenerator die elektrische Energie. Bei den neuen FuelCELL-Bussen erzeugen dagegen schon völlig emissionsfrei die Brennstoffzellen den Strom für die Antriebsmotoren.
Dank der verbesserten Brennstoffzellenkomponenten und der Hybridisierung mit Lithium-Ionen-Batterien spart der neue Citaro FuelCELL-Hybrid im Vergleich zur Vorgängergeneration 50 Prozent Wasserstoff. Deshalb konnte die Anzahl der Tanks gegenüber den früher erprobten Brennstoffzellenbussen von neun auf sieben Behälter auf zusammen 35 kg Wasserstoff reduziert werden. Die Reichweite des Brennstoffzellenbusses beträgt über 300 Kilometer. Mit diesen vielfältigen technischen Fortschritten kommen rein elektrische Omnibusse mit Brennstoffzellen als Energieerzeuger der Serienreife einen deutlichen Schritt näher.
Das von der EU und weiteren Partnern geförderte Projekt ermöglicht in fünf europäischen Städten die Integration von 26 Brennstoffzellenbussen in den täglichen Linienverkehr. Das Projekt basiert auf einer schrittweisen Einführung von Brennstoffzellenbussen mit Wasserstoffantrieb und zielt auf den Aufbau von Busflotten mit Brennstoffzellenfahrzeugen und der erforderlichen Infrastruktur ab. Mit dem CHIC-Projekt knüpft Daimler Buses an die erfolgreichen Vorgänger-Projekte CUTE und HyFLEET:CUTE der Europäischen Union an, die von 2003 bis 2009 beteiligt waren. Insgesamt haben sich dabei 36 Mercedes-Benz Citaro mit Brennstoffzellenantrieb der zweiten Generation in zwölf Verkehrsbetrieben auf drei Kontinenten bestens bewährt.
Die PostAuto Schweiz AG beschäftigt über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat rund 2.100 Fahrzeuge, davon 1/3 Mercedes-Benz Fahrzeuge, im Einsatz. Pro Jahr befördert das Unternehmen 120 Millionen Fahrgäste. Das Dreiklanghorn und die gelben Postautos gehören zur kulturellen Identität der Schweiz. Das Unternehmen hat sich im Rahmen des CHIC-Projektes beworben und den Zuschlag erhalten.
Foto: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 23. Januar 2013 um 22:26 Uhr | 4.042 Besuche
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