Nov05
2016


 

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Wer eine große elegante und repräsentative Limousine sucht, der kommt an der Mercedes-Benz S-Klasse nicht vorbei. Die Modellreihe W220 wurde von 1998 bis 2005 gebaut. Die letzten Modelle kosteten neu um die 80.000 Euro. Heute sind gebrauchte S-Klassen bereits ab 5.000 Euro als Gebrauchtwagen zu bekommen. 

Die Mercedes-Benz S-Klasse interpretierte das Thema S-Klasse – Die besten Limousine der Welt – weniger arrogant als der Vorgänger W140. Sie wirkte zierlicher und eleganter im Vergleich zum Vorgänger. Obwohl die Baureihe W220 seinerzeit ein fast perfektes Auto war, so offenbaren sich im Alter nun doch einige Schwächen. 

Leider verunziert Kantenrost Türen und Hauben der Mercedes-Benz S-Klasse. Um den Kühler rosten einige W220 infolge von vielen kleinen Steinschlägen. Außerdem blühen die Radläufe gern. Gleich zu erkennen sind auch Blasen, die sich um den Schiebedachausschnitt bilden. Demgegenüber versteckt sich Rost am Schweller hinter Kunststoffblenden, in der Verlängerung der A-Säule kann es hinter den Kotflügeln rosten. Ungleichmäßige Spaltmaße deuten an der recht steifen Karosserie des W220 möglicherweise auf Unfallschäden.

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Die Mechanik des Antriebs ist robust und zuverlässig. Die Elektronik hingegen ist es nicht immer. Es empfiehlt sich, vor dem Kauf die gesamte Elektronik beim Händler mit einem Diagnosegerät auszulesen. Defekte sind teuer, weil oft nur mit Austauschteilen zu kurieren. Neuralgischer Punkt ist die Funktion des Airmatic-Fahrwerks, wobei Druckverluste recht einfach zu beheben sind. Weitere Schwachpunkte der S-Klasse sind die Common-Rail-Anlage des S 400 CDI sowie die Siebengangautomatik.

Auf den Gebrauchtwagen-Märkten gibt es fahrbereite Mercedes-Benz S-Klassen der Baureihe W220 schon für 5.000 Euro. Auch gut gepflegte Exemplare mit einem durchgestempelten Checkheft sind für knapp 1.000 Euro mehr zu haben. Wer sein Modell gefunden hat, braucht sich über hohe Laufleistungen wenig Gedanken machen. Selbst Autos mit deutlich über 250.000 km auf dem Tacho sind noch für einige Erdumrundungen gut, sofern sie gut und regelmäßig gewartet wurden. Allerdings gilt es, bei allen Motorisierungen auf die einwandfreie Funktion der komplexen Elektronik zu achten. Ist hier der Kupferwurm drin, wird es meist richtig teuer.

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Auch wenn die Produktion des W220 erst vor gut zehn Jahren eingestellt wurde, stellt die Teileversorgung markentypisch kein Problem dar. Die Preise allerdings schon – S-Klasse eben. Speziell Komponenten für die umfangreiche Elektronik können gut ins Geld gehen. Deshalb unbedingt vor dem Kauf gründlich prüfen.

Die Schwachpunkte der Mercedes-Benz S-Klasse (W220):

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

  1. Kantenrost (Türen, Hauben)
  2. Verarbeitung (frühe Exempl.)
  3. Elektronik
  4. Wartungsstau
  5. Lecks an der Luftfederung
  6. Bremsverschleiß
  7. Bremsleitungen
  8. Benzinleitungen
  9. Vorderachse ausgeschlagen
  10. Lenkspiel
Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Mercedes-Benz S-Klasse (W220) als Gebrauchtwagen

Die Mercedes-Benz S-Klasse (W220) ist für einen Klassiker noch zu jung und für einen repräsentativen Wagen langsam zu alt. Beste Zeit also für Schnäppchen. Denn das Gebotene bewegt sich auf höchstem Niveau und erfüllt viele Vorgaben, die an die beste Limousinen der Welt gestellt werden. Das Fahrwerk ist immer eines der besten, die umfangreichen Assistenzsysteme geben das Gefühl der Geborgenheit, die modernen Motoren haben immer Druck.

Ein Problem gibt es allerdings: Der Unterhalt ist eben nicht so günstig wie die Anschaffung – und die komplexe Elektronik kann mit einem Schlag die ganze ersparte Summe aufbrauchen. Daher unbedingt einen kompletten Check in der Werkstatt machen lassen, inklusive Auslesen der Fehlerspeicher – das beruhigt den Beginn einer Freundschaft, die noch viele Jahre andauern kann.

 

Fotos: Daimler AG

www.mercedes-seite.de

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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Samstag, den 05. November 2016 um 00:05 Uhr  |  10.407 Besuche

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