2011
Wenn es demnächst wieder heißt: „Ski und Rodel gut“, können sich die Fahrer von Mercedes-Modellen mit dem permanenten Allradantrieb 4MATIC beruhigt auf den Weg ins nächste Winterparadies machen. Denn das Leistungsvermögen des im wahrsten Sinne des Wortes wegweisenden Antriebskonzeptes auf verschneiter oder vereister Straße ist beeindruckend. Die hohen Traktionsreserven bei ausgezeichneter Fahrstabilität und -sicherheit demonstriert Mercedes-Benz zum Beispiel mit dem kleinen Offroader GLK.
Wie bei der 4MATIC-Abstimmung auf trockener oder nasser Straße gilt auch bei winterlichen Straßenverhältnissen: Die Fahrstabilität und damit die aktive Sicherheit der GLK-Modelle steht immer im Vordergrund.
Das mechanische Fundament der 4MATIC mit der Antriebsteilung von 45 zu 55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse und die Lamellensperre im Zentraldifferenzial mit einer Grundsperrwirkung von 50 Nm bieten optimale Voraussetzungen. Diese Grundkonzeption ermöglicht hohe Traktionswerte, weil einerseits die beim Beschleunigen auftretende dynamische Achslastverschiebung Richtung Hinterachse genutzt wird, um dort mehr Antriebsmoment abzusetzen. Andererseits kann die Lamellensperre das Antriebsmoment aber auch variabel von 30 zu 70 beziehungsweise 70 zu 30 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse verschieben, falls die Straßenverhältnisse das erfordern. So kann der Eingriff der elektronischen Regelsysteme ESP®, 4ETS oder ASR möglichst spät erfolgen, ein Großteil des Antriebsmoments wird auch auf glatten Straßen in Vortrieb umgesetzt.
Alle Regeleingriffe erfolgen fast unmerklich. Trotzdem erfährt der Fahrer sofort, wenn er sich dem Grenzbereich nähert. In diesem Fall blinkt im Kombi-Instrument eine gelbe Warnlampe. Sie ist das eindeutige Signal, die Fahrweise den Straßenverhältnissen anzupassen.
Die Auslegung als permanent arbeitende Antriebsmechanik hat entscheidende Vorteile gegenüber anderen Systemen, die zur Aktivierung des Allradantriebs erst einmal mangelnde Traktion diagnostizieren müssen und danach ihr 4×4 aktivieren. Diese Zeitspanne nutzt die 4MATIC des GLK bereits, um Antriebsmoment über die Räder auf die Fahrbahn zu übertragen.
Beim Anfahren unter winterlichen Bedingungen nutzen die Ingenieure beim Mercedes-Benz GLK 4MATIC die Offroad-Algorithmen, um optimale Traktion aufbauen zu können. Es werden bestimmte Fahrbahnzustände automatisch erkannt und die Eingriffe des Allrad-Regelsystems 4ETS so beeinflusst, dass ein möglichst hohes Beschleunigungsvermögen bei minimalem Radschlupf und damit bester Fahrstabilität erreicht wird. Diese Strategie ermöglicht auch ein Anfahren unter widrigsten Bedingungen, wenn beispielsweise das Fahrzeug einseitig auf einer vereisten Steigung steht (das sogenannte µ-Split) oder beide Räder der Vorder- oder Hinterachse geringen Halt finden (µ-Sprung).
Auf kurvigen Schnee- und Eisfahrbahnen wird die Stabilität des Fahrzeugs maßgeblich durch die Motormomentenregelung in der Antriebs-Schlupfregelung ASR sichergestellt. In Abhängigkeit der laufend aus der ESP-Sensorik ermittelten Längs- und Querdynamik des Fahrzeugs werden die ASR-Regelschwellen der Fahrsituation angepasst. Um stabile Fahrzustände zu gewährleisten, muss die Längskraft bei Kurvenfahrt mittels der Motormomentregelung so geregelt werden, dass immer eine ausreichende Querkraftreserve zur Verfügung steht. Um diesem physikalischen Zusammenhang gerecht zu werden, werden bei Kurvenfahrt auf Niedrigreibwert die Regelschwellen für die Motormomenten-regelung an den kurvenäußeren Rädern deutlich abgesenkt, damit die Reifen ausreichend Querkräfte aufbauen können.
Der 4MATIC-Antriebsstrang des Mercedes-Benz GLK gehört zu den leistungsfähigsten Allradantrieben, die Regelsysteme gelten als wegweisend. Durch die kompakte, leichte und reibleistungsoptimierte Grundkonzeption mit längsliegendem Motor und verblocktem Haupt- und Verteilergetriebe ergeben sich Vorteile gegenüber anderen Systemen mit quer verbauter Antriebseinheit. So liegt der Kraftstoff-verbrauch auf dem Niveau eines vergleichbaren, konventionell angetriebenen Fahrzeugs. Der Schwingungs- und Geräuschkomfort erreicht ein Niveau, das bis dato höhere Fahrzeugklassen auszeichnet.
Die Allradgeschichte von Mercedes-Benz beginnt im Jahr 1903, als der Sohn des Firmengründers Paul Daimler die Grundlagen für die Konstruktion von Fahrzeugen mit Allradantrieb schafft. Seitdem gilt die Maxime: Wenn es darum geht, in unwegsamem Gelände besser und sicherer voranzukommen, ist der Allradantrieb die beste Technik. Sie kommt im Laufe der Jahrzehnte erfolgreich in unterschiedlichen Mercedes-Benz Fahrzeugen zum Einsatz, in Personenwagen wie in Nutzfahrzeugen. Manche Typen, etwa die G-Klasse oder der Unimog, haben sich weltweit einen legendären Ruf erobert. Doch auch im Alltag auf Asphalt kann der Allradantrieb punkten, wie die Limousinen und SUV´s von Mercedes-Benz mit 4MATIC zeigen.
Das Allrad-Angebot von Mercedes-Benz umfasst neun Modellreihen und beeindruckt durch seine Vielfalt: Angefangen bei der C- und E-Klasse, die jeweils als Limousine und T-Modell mit 4MATIC lieferbar sind, über die S-Klasse, das Coupé CL und das Reise-SUV R-Klasse bietet die Stuttgarter Automobilmarke das Kompakt-SUV GLK sowie die Offroader GL-Klasse und M-Klasse an. Mercedes-Benz bietet insgesamt 51 Pkw-Modelle mit permanentem Allradantrieb an.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Mittwoch, den 16. November 2011 um 13:57 Uhr | 7.299 Besuche
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