2015
Der Mercedes-Benz Actros liegt mit 23 Prozent Marktanteil derzeit an der Spitze in Europa bei schweren Lkw ab 16 t zulässigem Gesamtgewicht. Auch in Deutschland liegt er mit rund 40 Prozent Marktanteil ganz vorn. Hintergrund für so viel Zuspruch seitens der Fuhrunternehmer sind unter anderem seine enorme Wirtschaftlichkeit und sein hohes Sicherheitsniveau. Allein schon die Verbrauchswerte können überzeugen: Der Actros mit Euro VI-Abgastechnik verbraucht bis zu fünf Prozent weniger Kraftstoff als das Vorgängermodell mit Euro V. In Kombination mit dem vorausschauenden Tempomaten Predictive Powertrain Control (PPC) kann die Kraftstoffeinsparung nochmals um fünf Prozent gesteigert werden.
Noch überzeugender tritt der Actros diesen Beweis gegenüber dem Wettbewerb an. In rund 750 Kraftstoffvergleichstests in unterschiedlichen Fuhrparks und im Real-Einsatz – Fuel Duel genannt – zeigt er einen Verbrauchsvorteil von durchschnittlich über elf Prozent. Und mehr als 90 Prozent aller Duelle gewinnt der Mercedes-Benz Actros.
Das jüngste Beispiel dafür kommt aus Soest bei Dortmund: Bei der Firma Meiberg Transporte trat ein Actros 1845 LS (Euro VI) gegen einen vergleichbaren Wettbewerber an und übernahm für zwei Wochen dessen Transportaufgaben. Firmenchef Dirk Meiberg: „Wir wollten keine Prospektwerte, sondern im Alltagsbetrieb testen, was die Mercedes-Maschine so drauf hat im Vergleich zu unseren vorhandenen Sattelzugmaschinen, die in Summe durchschnittlich 29,5 l/100 km verbrauchen.“ Leicht wurde es dem Actros dabei nicht gemacht, denn der Verbrauch des besten Fuhrpark-Lkws lag – auch dank der günstigen Euro V-Technik – deutlich unter dem Speditionsdurchschnitt. Der Verbrauch des Referenztrucks im Fuel Duel betrug 26,9 l/100 km. Diesen Wert galt es für den Actros im zweiwöchigen Duell zu schlagen.
Beim Fuel Duel im Transportunternehmen Meiberg verbrauchte der Actros 1845 LS auf 4972,7 km durchschnittlich 25,0 l Diesel auf 100 km. Damit lag sein Kraftstoffverbrauch 1,9 l/100 km beziehungsweise sieben Prozent unter dem des Referenzfahrzeugs. Bei einer jährlichen Fahrstrecke von 120.000 km ergibt sich eine Einsparung von 2.280 l Kraftstoff und eine CO2-Reduzierung von sechs Tonnen.
Das Fuel Duel läuft stets nach denselben Regeln ab: Der Fahrer des entsprechenden Fuhrparks wird gründlich eingewiesen und zunächst von einem Profitrainer bzw. erfahrenen Vertriebsmitarbeiter von Mercedes-Benz begleitet. Danach fährt er zwei Wochen lang seine gewohnten Einsätze mit dem Actros, unterstützt vom Telematikdienst FleetBoard. Die Fuel Duel-Teilnehmer mit Stern sind identisch konfiguriert: Die Fahrzeuge sind zumeist mit StreamSpace-Fahrerhaus, PPC und FleetBoard ausgestattet. Als Erkennungsmerkmal dient eine unübersehbare Aktionsbeklebung der Fahrzeuge. Vor zwei Jahren von Mercedes-Benz Niederlanden ins Leben gerufen, sind heute in 22 Ländern 90 Actros im Fuel Duel unterwegs.
Zwei Wochen lang war der Mercedes-Benz Actros 1845 LS auch für das Transportunternehmen Meiberg unterwegs, transportierte im Kühlauflieger täglich 33 Paletten mit Frischfleischboxen von Heiligenstadt nach Dortmund.
Am ersten Tag erhielt der Fahrer eine umfassende Fahrzeug-Einweisung und lernte erstmals den Economy-Modus der serienmäßigen Schaltautomatik Mercedes Powershift 3 kennen. Neuland war für den Fahrer auch der vorausschauende Tempomat Predictive Powertrain Control (PPC). Da PPC nicht nur die Topografie der Route kennt, sondern auch das genaue Fahrzeuggewicht und den im Tempomat gewählten Geschwindigkeitsbereich, berechnet es schneller als jeder Fahrer den optimalen Gang und schaltet genau im richtigen Moment.
Wie wirtschaftlich der Meiberg-Fahrer im Actros 1845 LS unterwegs war, wurde mit Hilfe des Telematikdienstes FleetBoard schnell festgestellt. Dazu werden sämtliche Fahrzeugdaten erfasst, angefangen von Beschleunigungs- und Bremsphasen über Geschwindigkeitsbereiche und Schaltvorgänge bis hin zur Leistungsanforderung in verschiedenen Leistungsbereichen.
Die tägliche Auswertung übernahm Profi-Berater Fabian Eisenhauer aus dem Team Profitraining & Beratung Deutschland im Werk Wörth. Laut seinen Berechnungen zeigte das Kennfeld aller Gänge eine wirtschaftliche Schaltweise in 96,6 Prozent aller Fälle. Entsprechend positiv urteilt Eisenhauer über den Fahrer: „Hier saß ein echter Profi am Steuer. In der von 1 bis 10 reichenden FleetBoard-Bewertungsskala erhielt er die Note 9,67.“
Diese Bewertung kennt auch der Fahrer. Denn FleetBoard informiert auch ihn umfassend und detailliert über ein Display im Lkw – ganz nach Wunsch entweder zusammenfassend über einen längeren Zeitraum, täglich oder auch nur über die zuletzt gefahrene Route. Dabei erfährt er nicht nur die Note seiner Fahrweise, sondern kann sämtliche Fahrzeugdaten abrufen und erhält Hinweise, wie eine noch wirtschaftlichere Fahrweise möglich ist.
Fabian Eisenhauer arbeitet seit fünf Jahren als Profi-Berater, zuvor war er als Profi-Trainer tätig. Er kennt also das Geschäft und weiß, dass gute Fahrer immer seltener werden und überhaupt: dass es immer weniger Fahrer gibt. Deshalb wird es immer wichtiger, dass die Fahrzeugtechnik den Fahrer stärker entlastet. Sowohl in puncto Sicherheit als auch in puncto Wirtschaftlichkeit.
Dass die Mercedes-Benz Entwicklungsingenieure dem Actros diese beiden Erfolgsfaktoren mit auf den Weg gegeben haben, beweisen auch die 13 Schutzengel, die er an Bord hat: Vom Abstandshalte-Assistent, Stabilitätsregel-Assistent (ESP) und Spurhalte-Assistent bis hin zum Active Brake Assist 3, der bei Bedarf selbstständig sowohl auf fahrende wie auf stehende Hindernisse eine Notbremsung einleitet.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Freitag, den 16. Januar 2015 um 00:10 Uhr | 4.604 Besuche
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