2012
Es gibt Traumautos auf dieser Welt, für die zahlen Liebhaber jeden Preis. So zahlte ein britischer Fan für einen italienischen Sportwagen die utopische Summe von 24 Millionen Euro. Es war eines der letzten von weltweit 39 Exemplaren, das sowohl auf der Straße und auch der Rennstrecke erfolgreich war.
Was bringt die Zukunft? Altes Blech als Kapitalanlage? Die Nachfrage nach klassischen Fahrzeugen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Allein der Wertzuwachs von den rund 90 historischen Fahrzeugen die im Deutschen Oldtimer-Index zusammengefasst sind stieg im vergangenem Jahr um 9,3 Prozent.
Interessant ist die Teilung des Oldtimermarktes. Es gibt zwei Segmente. Auf der einen Seite sind die historischen Jedermann-Autos, auf der anderen Seite die echten Oldtimer, meistens Luxuslimousinen oder Sportwagen im höheren Alter. Bekommt man die Youngtimer, die in der Regel nicht älter als 30 Jahre sind, bereits für vier- und fünfstellige Summen, so sind für Fahrzeuge aus den 50er- und 60er-Jahren schon schnell einmal 100.000 Euro fällig. Diese betagten Wagen erzielten in vergangenen Jahren enorme Zuwachsraten. Kurios: ein paar Kratzer und Dellen wirken in der Königsklasse der Oldtimer sogar wertsteigernd und plötzlich geht es um siebenstellige Summen.
Heute ein historisches Fahrzeug zu bekommen ist recht einfach geworden. Es gibt bereits viele spezialisierte Werkstätten und auch die Hersteller haben das Potenzial der Klassiker erkannt. Mercedes-Benz bietet zum Beispiel professionell aufgearbeitet Fahrzeuge an. Ein 230 E (Baureihe W124) aus dem Jahre 1992 wird bereits für rund 16.000 Euro angeboten. Auch die Firma Bosch bietet seit einiger Zeit ein umfangreiches Angebot an Ersatzteilen für ältere Fahrzeuge an.
Jetzt einfach einen alten Wagen kaufen und eine hohe Rendite sichern? Das wäre zu simpel! Der sogenannte Retro-Trend ist bei den aktuellen Modellen einiger Hersteller eine Mode. Der wahre Trend bei den Klassikern sind schon seit den 80er-Jahren die Coupés und Cabriolets. Wurden die Fahrzeuge dann noch in relativ geringer Stückzahl produziert, dann werden es wirkliche Klassiker. Die Nachfrage wird hier steigen, zumal die aus der Kindheit bekannten Autos nun bezahlbar sind und sich so mancher diesen Traum jetzt leisten kann.
Insgesamt ist bei allen klassischen Fahrzeugen die Wertentwicklung stabil und bei einigen sogar eindrucksvoll:
Ein Mercedes-Benz 450 SE (W116) aus den Jahren 1978 bis 1980 kostete 1999 rund 5.700 Euro. Heute werden für dieses Modell rund 13.800 Euro aufgerufen. Modelle vom ersten GTI aus Wolfsburg in sehr gutem Zustand kosten gegenwärtig knapp 10.000 Euro. Ein Kadett C GT/E von 1975 bringt heute gut 12.600 Euro. Britische Klassiker wie ein Bentley 4,5 Litre Supercharged von 1929 kosten aktuell rund 3,3 Millionen Euro. Italienische Sportwagen wie der Ferrari 250 GT SWB aus den 60er-Jahren bringen heute 4,3 Millionen Euro. Bei allen klassischen Fahrzeuge ist in Deutschland das begehrte H-Kennzeichen zudem behilflich bei der Wertsteigerung.
Ob Youngtimer oder klassischer Oltimer – neben der Rendite sind dem Eigner der Spaß und die Freude an dem Wagen sicher. Die Fahrzeuge sollten pfleglich behandelt werden, denn die Nachfrage steigt weiter. Experten gehen von in Kürze von einer starken Nachfrage vor allem im Asiatischen Raum aus. Hier sind die Märkte noch gar nicht erschlossen, aber das entsprechende Kapital bereits schon vorhanden. Da kann es sich bestimmt auch lohnen, zum Beispiel die legendäre Ente etwas länger in der Garage zu lassen. Restaurierte Exemplare des französischen Klassikers werden heute bereits für rund 17.500 Euro angeboten.
Die meisten Young- und Oldtimer werden nur bei schönem Wetter oder zu besonderen Anlässen gefahren. Viele werden auch nur ausgestellt oder verstauben einsam in Scheunen und Garagen. Eine Alternative zur Garage ist die Nutzung des Oldtimers als Firmenwagen. Spezialisierte Firmen helfen bei der Anschaffung und bereiten dem Nutzer dann Freude im Alltag und bei der Arbeit.
Fotos: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Donnerstag, den 21. Juni 2012 um 15:24 Uhr | 7.511 Besuche
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