2011
Trotz fallender Börsenkurse und zunehmender gesamtwirtschaftlicher Risiken bleibt Daimler Trucks optimistisch. „Das Lkw-Geschäft ist ein Investitonsgütergeschäft und damit zyklischen Schwankungen unterlegen. Wir sind auf dieses zyklische Auf und Ab vorbereitet. Schon die Ausnahmesituation im Jahr 2008 hat gezeigt, dass wir unser Geschäftssystem im Griff haben. Dank unserer strategischen Aufstellung, dem Global Excellence Programm, können wir unsere weltweiten Produktionssysteme flexibel an die jeweilige Absatz- und Marktsituation anpassen und haben für jeden Markt das richtige Produktportfolio mit der passenenden Technologie im Angebot“, so Andreas Renschler im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks und Daimler Buses, anlässlich der Pressefahrvorstellung für den neuen Mercedes-Benz Actros Schwer-Lkw in Münsingen.
Bis August 2011 konnte Daimler Trucks 256.618 Fahrzeuge absetzen, eine Steigerung von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Ende 2008 wurden bei Daimler Trucks in keinem Monat mehr Lkw verkauft als im August dieses Jahres (39.090 Einheiten). Auch für die kommenden Monate bleibt das Unternehmen optimistisch: „Der europäische Lkw-Markt liegt zwar immer noch unter Vorkrisen-Niveau, wir rechnen aber in diesem Jahr mit einem Marktzuwachs von 35 bis 40 Prozent. Unsere Kunden haben Rückenwind und dementsprechend auch wir Lkw-Hersteller. Wir sind dieses Jahr ausgelastet und erhalten bereits Aufträge für das nächste Jahr“, so Andreas Renschler weiter.
Auch in den USA, wo Daimler Trucks für das laufende Jahr mit einem Markt-Wachstum in der Größenordnung von 30 bis 35 Prozent rechnet, bleiben die Aussichten positiv. „Wir sehen in der NAFTA Region weiterhin erstaunlichen Aufholbedarf. Zusätzlich wird das 450 Milliarden Dollar Konjunkturpaket von Präsident Obama einen positiven Effekt auf den Lkw-Markt in der NAFTA-Region haben – schließlich sind dabei auch viele Infrastrukturprojekte geplant“, so Andreas Renschler.
Nach der dreifach-Katastrophe zu Beginn des Jahres stehen die Zeichen auch in Japan wieder auf Wachstum und hoher Transport-Bedarf wird 2011 einen Anschluß an die Entwicklung vor der Naturkatastrophe ermöglichen. In den neuen Märkten wächst die Automobil-Nachfrage weiter rasant. Die Pkw und Nutzfahrzeug-Nachfrage könnte insgesamt bis 2020 um volle 40 Millionen verkaufte Einheiten zulegen. Vier Fünftel der erwarteten Zuwächse – oder 32 Millionen Einheiten – stammen dabei von außerhalb der Triade, und betreffen gleichermaßen Pkw und Nutzfahrzeuge.
Dafür baut Daimler Trucks Kapazitäten besonders in den Schwellenländern aus: In Indien wird BharatBenz im April 2012 das Lkw-Produktionswerk eröffnen und in Russland baut Daimler Trucks die Kooperation mit Kamaz weiter aus. In Moskau wurde gerade das erste gemeinsame Fahrzeug vorgestellt: Ein Kamaz-Lkw mit Daimler Komponenten, maßgeschneidert für den größten Truckmarkt Europas – Russland. In China wird die letzte noch ausstehende Genehmigung für die Zusammenarbeit mit Foton noch dieses Jahr erwartet.
Von 2010 bis 2013 wird der globale Lkw-Markt (HD/MD) voraussichtlich von 2,5 Millionen auf drei Millionen Einheiten steigen. Daimler Trucks will an diesem Wachstum überproportional teilhaben: Das Ziel ist ein Anstieg der Lkw-Verkäufe in diesem Zeitraum von 355.000 (2010) auf über 500.000 Einheiten. Bis Ende des Jahrzehnts sollen dann weltweit 700.000 Lkw im Jahr verkaufen werden.
Andreas Renschler betont: „Weil wir nicht nur Wachstum, sondern profitables Wachstum erreichen wollen, ist es unser klares Ziel, ab 2013 eine Rendite von acht Prozent über den Zyklus zu erreichen. Bereits zum ersten Halbjahr 2011 haben wir mit Daimler Trucks eine Rendite von 6,9% erreicht. Wir sind auf dem richtigen Weg“.
Daimler Trucks investiert konsequent in neue Produkte und Forschung und Entwicklung. Durch das globale Entwicklungsnetzwerk und jahrzehntelanger Arbeit in markenübergreifenden Projekten ist ein Baukastensystem entstanden, welches Synergien möglich macht und für spezifische Kunden- und Marktanforderungen genau die richtigen Produkte hat. Bei den Aggregaten wurden Synergieeffekte beispielsweise, durch die neue Motorengeneration für den Mercedes-Benz Actros erzielt: Mit diesen Motoren wurde das frühere Portfolio von ehemals vier Motorenfamilien aus vier Werken auf eine einzige Familie, die an nur zwei Standorten gebaut wird, reduziert. Diese Motorengeneration wurde bereits erfolgreich bei Fuso in Japan und Daimler Trucks North America in USA eingeführt.
In den neuen Mercedes-Benz Actros wurde einiges investiert: mehr als 10 Jahre Arbeit, über 20 Millionen Testkilometer und mehr als zwei Milliarden Euro Investitionen in Entwicklung und Fertigungstechnik. Der neue Actros ist in seinem Wettbewerbsumfeld das Maß der Dinge bei Fahrdynamik, Komfort und Wirtschaftlichkeit. „Mit dem neuen Actros haben wir jetzt unseren besten Truck aller Zeiten präsentiert: Dieser Truck ist unsere wichtigste Neuheit des Jahrzehnts!“ sagte Andreas Renschler.
Der neue Actros ist als Erster Fernverkehrs-Lkw konsequent für die Erfüllung der Euro-VI-Norm entwickelt. Also in der Euro V-Version verbraucht der neue Actros über sieben Prozent weniger; und selbst die Euro VI-Version ist immer noch über vier Prozent effizienter als der Vorgänger.
Foto: Daimler AG
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 27. September 2011 um 12:18 Uhr | 7.639 Besuche
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