2011
Die Ingolstädter haben ihren neuen Oberklassekombi A6 nun auch mit Allradantrieb, Automatik und einem starken Diesel ausgestattet. In der Auto Bild Nummer 38 vom 23. September 2011 fordert der Audi A6 Avant 3.0 TDI quattro dann auch gleich den Mercedes-Benz E 350 CDI T 4Matic zum Vergleich heraus.
Beide Fahrzeuge markieren die Spitze der deutschen Kombikultur. Zum Vergleich fährt das E-Klasse T-Modell mit einem 265 PS starkem V6-Turbodiesel vor. Der zwei Tonnen Laster aus Stuttgart spurtet von null auf Tempo 100 in 6,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 247 Km/h. Vollgetankt (80 Liter) kann die E-Klasse 1.030 Kilometer weit fahren und verbraucht dabei im Durchschnitt 7,7 Liter Diesel. CO2-Emission 187g/Km.
Der Innenraum des Mercedes wirkt im Vergleich zum Audi deutlich aufgeräumter. Er ist perfekt verarbeitet und übersichtlich. Genügend Platz haben nicht nur die Passagiere, sondern vor allem das Gepäck. Beachtliche 695 Liter Kofferraum stehen zur Verfügung. Klappt man dann noch die Rückbank um werden es üppige 1.950 Liter. Da kann der Audi nicht mithalten.
In das Gepäckabteil des Audi A6 Avant 3.0 TDI quattro passen 565 Liter, bei umgelegter Rückbank 1.680 Liter. Der A6 ist etwas leichter als die E-Klasse. 1.982 Kilogramm bringt er auf die Waage.
Mit dem im Vergleich zum Mercedes stärkeren Motor (V6-Biturbo mit 313 PS) entsteht ein etwas sportlicherer Eindruck. Tempo 100 erreicht der Audi in 5,5 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 250 Km/h. Diese Leistungsdaten beeindrucken, aber trotz Start-Stopp-Automatik verbraucht der Audi durchschnittlich 8 Liter Diesel. Vollgetankt (75 Liter) schafft der Audi gute 930 Kilometer. CO2-Emission 169g/Km.
Der Audi hängt gut am Gas, sein Motor dreht spielerisch hoch und klingt dabei aufregend. Aus den zwei Auspuffendrohren kommt aber kein nerviges Dieselnageln, sondern dumpf und satt bollerndes Blubbern. Audi hat für diesen Effekt tief in die Trickkiste gegriffen und mit einem Klangmodul wird hier V8-Sound imitiert. Was der künstliche Sound soll, ist sehr fraglich. Ähnlich wie die Weihnachtsbaumbeleuchtung an Front und Heck – reine Effekthascherei. Man hätte in Ingolstadt besser am Design des A6 arbeiten sollen. Selbst Auto Bild hat nun auch endlich einmal festgestellt: „Der A6 ähnelt dem kleineren A4 allerdings sehr. Die Audi-Modelle sind untereinander immer weniger zu unterscheiden.“
Im Innenraum des Audi geht es ordentlich zu. Alles ist an seinem Platz, die Verarbeitung ist gut. Der A6 ist sportlich unterwegs, die Lenkung ist sehr direkt, bei hohem Tempo aber etwas zu empfindlich. Trotz variabler Luftfederung tänzelt die Karosserie des A6 aufgeregt auf schlechten Straßen. Hier ist die Mercedes-Benz E-Klasse deutlich komfortabler unterwegs. Sie liegt satter auf der Straße und lässt sich entspannter mit minimalen Lenkbewegungen führen. Auch rollt Sie leiser über schlechte Straßen als der Audi.
Beide Kombis bieten jede Menge Komfort, Luxus und Platz. Das hat natürlich seinen Preis. Der Audi will an die Spitze der deutschen Allrad-Kombis. Sein Preis ist bereits dort. Happige 63.150 € sind für den A6 Avant 3.0 TDI quattro fällig. Komfort, Stil und Kraft bekommt man aus Stuttgart deutlich günstiger. 58.399 € kostet der Mercedes-Benz E 350 CDI T 4Matic. Der leistungsstärkere Audi übernimmt bei diesem Vergleich den aktiveren, fahrdynamischeren Part. Der A6 spricht sportliche Fahrer an. Sein hoher Preis und das deutlich geringere Platzangebot verhindern den Weg an die Spitze.
Die E-Klasse ist komfortabel und bärenstark. Sie bietet Wohlgefühl wie kein anderer. Das riesige Frachtabteil und der niedrige Preis sichern einen souveränen Sieg.
Fotos: Daimler AG
Den kompletten Vergleichstest Allradkombis können Sie in der Auto Bild Nummer 38 vom 23. September 2011 nachlesen.
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 03. Oktober 2011 um 11:10 Uhr | 18.894 Besuche
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