2015
Komplexe und maßgeschneiderte technische Lösungen sind das spezielle Merkmal der Kommunaltechnik und der Maschinen und Geräte für den Garten- und Landschaftsbau. Und keine Messe macht das so deutlich, wie die Demopark in Eisenach. Da passt das Angebot am Stand von Mercedes-Benz (Freigelände Stand-Nr. B-243) wie maßgeschneidert. Hier werden rund um den Unimog technische Neuerungen, neue Anwendungen und spezielle Angebote bei Verkauf und Service auf einer Fläche von 3.780 Quadratmetern gezeigt. Ausgestellt und zum Teil in Aktion zu erleben sind 19 Fahrzeuge mit ganz verschiedenen, teilweise neuen Gerätekombinationen.
Nachdem auf der Messe vor zwei Jahren die neu entwickelten Unimog-Geräteträger mit Euro-VI-Motoren Weltpremiere gefeiert hatten, steht diesmal das komplette Programm in zahlreichen, zum Teil neuen Anwendungen bereit. Vom Unimog U 216 und Unimog U 218 als Einstiegsmodelle über den U 318, den U 423, U 527 bis zum U 530 sind alle Modelle vertreten. Sie sind ausgerüstet mit den umweltfreundlichen und leistungsstarken BlueEfficiency Power-Motoren. Die drei Vier- und zwei Sechszylinder leisten zwischen 156 PS und 299 PS. Zum ersten Mal überhaupt gezeigt wird außerdem ein Unimog U 5023 aus der Baureihe der hochgeländegängigen Fahrzeuge.
Mit besonders kompakten Abmessungen übernehmen der Unimog U 216 und U 218 den Part der Einstiegsmodelle. Ihr Radstand fällt mit 2.800 Millimetern um 200 Millimeter geringer aus als beim U 318, außerdem sind sie um 50 Millimeter schmaler. So erreichen sie einen Wendekreis von 12,6 Metern, ein absoluter Pkw-Wert. Die grundsätzlichen Vorzüge der ganzen Baureihe weisen auch diese Modelle auf, nämlich hohe Umweltverträglichkeit der Euro-VI-Motoren, die gegenüber den Vorgängern modernisierte und optisch aufgewertete „Freisichtkabine“ oder die einzigartige Wechsellenkung VarioPilot®-System (Lenkrad und Pedale lassen sich vom Fahrerplatz für den Einsatz auf den Beifahrerplatz verschieben).
Weiterentwicklungen der Arbeitshydraulik und der Leistungshydraulik, höhere Nutzlast und ein hohes Zuggesamtgewicht erweitern das Einsatzspektrum der hochprofessionellen Geräteträger. Seinerzeit hatte Mercedes-Benz für großes Aufsehen gesorgt, als es gelang, die voluminöse Abgasreinigungstechnik der Euro-VI-Motoren auf dem kompakten Unimog-Fahrgestell nicht nur unterzubringen, sondern dabei auch für die meisten Modelle den Radstand zu verkürzen. Wichtige Neuerungen bildeten außerdem der synergetische Fahrantrieb EasyDrive – fliegender Wechsel während der Fahrt vom stufenlosen Hydrostat zum mechanischen Schaltgetriebe -, die verbesserte Arbeits- und Leistungshydraulik und ein neues Bedienkonzept.
Auch die hochgeländegängigen Unimog haben im Zuge der Umstellung auf die Euro-VI-Motoren stark profitiert. Unter anderem erweitert ein neuer Motornebenabtrieb die Einsatzmöglichkeiten beim Antrieb von Aufbauten. Der Fahrkomfort in der fast schon klassischen Fahrerkabine hat sich durch die jetzt verwirklichte Mittelmotorlage nochmal deutlich verbessert.
Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten des Unimog immer weiter zu steigern, ist eines der Erfolgsgeheimnisse des legendären Spezialfahrzeugs. Dazu gehören neben Anwendungen durch neue Geräte seitens der darauf spezialisierten Aufbauhersteller auch die technischen Voraussetzungen am Fahrzeug selbst. So stellt Mercedes-Benz jetzt die Allradlenkung ab Werk für die Unimog U 423 bis U 530 vor. Sie erlaubt vier verschiedene Lenkungsarten: Normallenkung über die Vorderräder, Allradlenkung mit allen Rädern im selben Winkel, „Hundeganglenkung“ für die Diagonalfahrt sowie die manuelle Lenkung der Hinterräder. Dadurch wird der Wendekreis um bis zu 20 Prozent reduziert und die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs in allen Einsatzsituationen gesteigert. Die Hydraulikanlage des Unimog arbeitet künftig bedarfsorientiert mit einer Load-Sensing-Hydraulik, damit beim Antrieb der Geräte nur so viel Energie verbraucht wird wie im Augenblick nötig ist.
Ein neues Lichtpaket als Zusatzausstattung verbessert die Lichtverhältnisse für die Fahrt und für den Geräteeinsatz. Es handelt sich um höhenverstellbare Zusatzscheinwerfer an der A-Säule, um Fernscheinwerfer auf dem Dach und um Bi-Xenon-Scheinwerfer für das Fahrlicht im Stoßfänger. Letztere sind gekoppelt mit einer Scheinwerferreinigungsanlage.
Eine eindrucksvolle Steigerung bisheriger Höchstleistung und Vielfalt im Unimog-Einsatz stellt der Mähzug für absaugendes Mähen dar, den Mercedes-Benz zusammen mit dem Aufbauhersteller Mulag präsentiert. Der Unimog hat hier – das ist eine Premiere – eine Mähtür auch auf der linken Seite, gedacht zum Mähen der Mittelstreifen. Die Mähtür ermöglicht es dem Beifahrer, quer zur Fahrtrichtung sitzend das Mähgerät zu steuern. Beim Einsatz mit linker Mähtür wird das Lenkrad mittels VarioPilot®-System auf die rechte Seite verschoben. Zum Mähzug gehört auch der Anhänger, in den das Mähgut abgesaugt wird.
Ab Werk ist jetzt eine Vorrüstung für Aufbaukehrmaschinen lieferbar. Das vereinfacht die Arbeiten, die bisher beim Aufbauhersteller erledigt wurden. Die passenden Aufbaukehrmaschinen liefern die Firmen Aebi-Schmidt und Trilety. Dass es nun den Unimog ebenfalls ab Werk mit Heckzapfwelle gibt, wird alle Anwender unter den Lohnunternehmern freuen, die Großhacker zum Häckseln von Holz nutzen. Hier steht jetzt die volle Motorleistung zu Verfügung, was das Spektrum der Anwendungen erhöht. Auch für die neue Unimog-Generation steht wieder ein Frontlader zur Verfügung, eine Neuentwicklung der Firma Hauer. Was es alles rund um den Unimog an Zubehör gibt, zeigt auf der Messe ein beispielhaft ausgestattetes Fahrzeug.
Vielfältige Einsatzzwecke mit nur einem Geräteträger zu bewältigen macht die Stärke des Unimog aus. Vier Anbauräume stehen zur Verfügung, außer an Front und Heck zwischen den Achsen und auf dem Chassis. Die Vorführungen auf dem Stand von Mercedes-Benz verdeutlichen eindrucksvoll, wie gut der Geräteträger und die von einer darauf spezialisierten Industrie abgestimmten An- und Aufbaugeräte harmonieren. So sind Geräte für den Sommerdienst zu sehen (Bankettfräse und Verdichter, Mähwerke, auch mit Absauger und Mähanhänger, Aufbaukehrmaschine, Wassertank mit Sprühanlage), für den Winterdienst (Fräse, Schneepflug, Solesprüher, Streuautomat), kommunale Logistik (Absetzkipper, Anbaukrane, Frontlader) und für unterjährige Aufgaben (Holzhacker).
Die Demopark ist in der Branche die größte Freilandausstellung Europas und gilt als richtungsweisend für den Markt in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Sie findet zum achten Mal statt, zum sechsten Mal auf dem Flugplatz Kindel bei Eisenach (21. bis 23. Juni). Auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 250.000 Quadratmetern erwarten mehr als 400 Aussteller die Besucher – vor zwei Jahren kamen 36.000 Besucher. Typisch für die Messe: Hier lassen sich Exponate nicht nur anschauen, sondern auch im Einsatz erleben und in vielen Fällen auch selbst ausprobieren.
Fotos: Daimler AG, Homepage www.demopark.de
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Sonntag, den 03. Mai 2015 um 00:10 Uhr | 8.673 Besuche
Abgelegt unter Unimog
Kommentar schreiben oder Diskussion führen
Diesen Beitrag als PDF speichern
RSS-Feed ·
RSS 2.0 Kommentar-Feed ·
Permalink
17. Juni 2015 um 14:53
Unimog gut.