Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

Einst zählte der Mercedes-Benz SL der Baureihe R129 zu den Supercars. Nur sein hohes Gewicht bremste ihn etwas ein. Karosserie und Technik gelten als sehr robust, nur die Elektronik kann viele Probleme bereiten.

Der von 1989 bis 2001 im Werk Bremen gebaute Mercedes-Benz SL der Baureihe R129 ist im Gegensatz zu seinen damaligen Schwestermodellen kaum rostanfällig. Hier hat man aus den weniger guten Anfangserfahrungen des Vorgängers der Baureihe R107 gelernt. Nur Modellen mit hohen Laufleistungen droht die braune Pest an den hinteren Radläufen, Wagenheberaufnahmen und Türunterkanten.

Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

Das Stoffverdeck des sportlichen Zweisitzers sollte sich grundsätzlich ohne manuelle Hilfe schließen und verriegeln lassen. Die Ledersitze wirken bei fast allen SL nach Jahren etwas schlaff, eine links abgenutzte Seitenwange ist die Regel.

Wie es sich für einen guten Mercedes-Benz gehört, ist die gesamte Mechanik des SL ohne Fehl und Tadel. Laufleistungen von über 300.000 Kilometer stecken Motor und Getriebe locker weg – wenn die Regel- Elektronik nicht schlapp macht. Auch die vielen Stellmotoren und Hydraulikbauteile können den Spaß am Roadster verderben. Besonders beim adaptiven Fahrwerk, das im 600 SL serienmäßig verbaut ist. Die Bremsen des SL (R129) werden aufgrund des hohen Leergewichtes recht stark beansprucht.

Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind nach wie vor einige SL zu bekommen. Leider haben aber viele Fahrzeuge in Hinterhof-Tuning-Buden gelitten, sind meist ungepflegt und deshalb Geldvernichter. Kostete 1989 ein 500 SL schon 125.400 DM und dann bei Produktionsende 2001 beachtliche 175.740 DM, so sind Gebrauchte heute schon ab rund 6.000 Euro zu bekommen (Beispiel*: 300 SL, 234.000 Kilometer, 190 PS, EZ 09/1990).

Gute und gepflegte SL kosten auch heute noch ordentlich Geld. Circa 20.000 Euro sollten eingeplant werden (Beispiel*: SL 500 Final Edition Silver Arrow, 159.000 Kilometer, 306 PS, EZ 09/2001). Hilfreiche Tipps und viele gute Hinweise zum Kauf eines SL (R129) finden Sie hier.

Dank vieler Gleichteile aus der E- und S-Klasse ist die Versorgung mit Ersatz- und Verschleißteilen beim Mercedes-Benz SL der Baureihe R129 völlig problemlos. Die in vielen Varianten zum Einsatz kommenden Steuergeräte und Elektronikkomponenten könnten jedoch in Zukunft zu Engpässen führen.

Schwachpunkte des Mercedes-Benz SL (R129):

Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

1. Unfallschäden
2. Rost an Radläufen
3. Rost an Türunterkanten
4. Rost an Wagenheberaufnahmen
5. Ölverlust Motor
6. Bremsenverschleiß
7. Motor-Steuergeräte
8. Elektrik und Elektronik
9. Wartungsstau
10. Verdeckfenster aus Plastik

Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

Der „richtige“ Moment, einen Mercedes-Benz SL (R129) zu kaufen, ist leider schon vorbei. Die Preise ziehen seit einigen Jahren wieder an, denn der R129 ist ein kommender Klassiker. Der Roadster bringt alle Anlagen mit, die noch lange viel Vergnügen zu bereiten. Gepflegte Exemplare finden sich heute immer noch – nur wollen sie teuer bezahlt werden. Doch selbst mit Preisen um 20.000 Euro für gute Fahrzeuge bekommt man mit dem R129 eines der qualitativ hochwertigsten und sichersten Automobile, die bisher gebaut wurden. Fazit: Der Mercedes-Benz SL der Baureihe R129 ist Preis-Wert.

Der Mercedes-Benz SL (R129) als Gebrauchtwagen – Vom Supercar zum Klassiker

Übrigens ist es vor dem Kauf sehr empfehlenswert, sich bei SL-Clubs zu informieren.

*Beispiele: mobile.de vom 17. November 2016

Fotos: Daimler AG

www.mercedes-seite.de

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