2009
Bremen – Seit 20 Jahren stammt jeder SL-Roadster, der weltweit an Kunden ausgeliefert wird, aus dem Mercedes-Benz Werk Bremen. Der Maschinenbauer und Serienanlauf-Ingenieur Karl-Heinz Hollas (55) aus Oldenburg ist in der Bremer SL-Produktion ein Mann der ersten Stunde. Doch Hollas beschäftigt sich nicht nur beruflich seit über 20 Jahren mit dem Roadster: Privat ist er seit dem vergangenen Jahr selbst stolzer Besitzer eines smaragdschwarzen SL der Baureihe R129 (Baujahr 1997) und engagiert sich beim Oldenburger Regionaltreffen des Mercedes-Benz R129 SL-Clubs.
An einem Samstag vor über 20 Jahren blätterte Karl-Heinz Hollas in seiner Nordwest-Zeitung – und stieß auf einen Bericht, der sofort die Aufmerksamkeit des studierten Maschinenbauers gewann: Die damalige Daimler-Benz AG hatte entschieden, im Bremer Mercedes-Benz Werk eine neue Sportwagenproduktion aufzubauen. Hollas, zu dem Zeitpunkt technischer Leiter im Nutzfahrzeugbau einer Oldenburger Firma, bewarb sich und begann 1987 in der so genannten Planungswerkstatt, die im Werk Bremen eingerichtet war. Seine Aufgabe war es, die Werks- und Produktionsbelange in den laufenden Entwicklungsprozess des Fahrzeugs einzubringen. Hollas plante, was bereits in der Fahrzeugentwicklung bedacht werden muss, damit später zum Beispiel während der Fahrzeugmontage bestimmte Arbeitsschritte und Handgriffe in der richtigen Reihenfolge möglich sind.
„Das ist eine ausgesprochen spannende Tätigkeit, wirklich ein Traumjob für jeden Techniker“, sagt Hollas. „Gemeinsam mit den ebenfalls begeisterten Kollegen ein so besonderes Fahrzeug wie den SL aus der Entwicklungs- in die Produktionsphase zu führen, das ist schon etwas ganz besonderes und macht mich stolz.“ Hollas kann sich noch gut daran erinnern, wie 1989 kurz vor der Markteinführung die ersten SL ganz ohne Tarnung auf Bremens Straßen zu Erprobungszwecken unterwegs waren: „Das bildschöne neue Fahrzeug hat überall für Aufsehen gesorgt.“
Dem SL ist Karl-Heinz Hollas bis heute treu geblieben. Sowohl beim R129 als auch bei dessen heute aktuellem Nachfolger – dem SL der Baureihe R230 – hat Hollas in der Bremer Produktion als Ingenieur seine Kompetenzen eingebracht. So ist es unter anderem seine Aufgabe, im Laufe der Serienproduktion anfallende Änderungen in der Montage z.B. aufgrund geänderter Montageprozesse, Einbauteile oder Materialien zu planen und umzusetzen.
Aber zurück zum R129: Im Jahr 2001 läuft in Bremen der letzte Roadster dieser Baureihe vom Band. Umgehend formiert sich der Mercedes-Benz R129 SL-Club, in dem sich begeisterte R129-Besitzer zusammenschließen. Der Club verfügt über ausgezeichnete Kontakte zum Werk Bremen – das Gründungsmitglied Karl Kübler aus der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung in Stuttgart war über Jahre hinweg der ‚Brückenkopf’ ins norddeutsche Produktionswerk.
Auch Karl-Heinz Hollas steht dem Club von Anfang an mit wertvollen Informationen rund um die Technik des R129 zur Seite. Über die Jahre entwickelt sich eine immer größere Begeisterung und Leidenschaft für das Traumauto. Angeregt von den vielen Aktivitäten und Ausfahrten des Clubs werden Karl-Heinz Hollas und seine Frau Sylvia im Jahr 2008 dann schließlich selbst Clubmitglieder: Ihre ‚Eintrittskarte’ ist ein kurz zuvor aus erster Hand erworbener smaragdschwarzer SL 320 (Baujahr 1997). Insgesamt haben sich inzwischen 11 SL-Fahrer imRegionaltreffen Oldenburg (Einzugsgebiet Oldenburg, Ostfriesland, Bremen) des Clubs organisiert; inzwischen zählt der Club rund 1.000 stolze R129-Besitzer weltweit.
Quelle: Daimler AG
Geschrieben von Oliver Hartwich
Erschienen am Montag, den 06. Juli 2009 um 13:56 Uhr | 16.684 Besuche
Abgelegt unter R129 SL-Club
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