2015
Der letzte Bahnstreik bescherte uns die Gelegenheit eine neue Testfahrt zu starten. Das mercedes-seite.de-Team war nun mit dem neuen smart forfour eine Woche lang unterwegs. Der kleine Viertürer ist ein cleveres Stadtauto, aber absolut ungeeignet für die Autobahn.
Unverhofft kommt oft. So war es auch bei unserer aktuellen Testfahrt. Die Bahn wurde mal wieder bestreikt und so stiegen wir auf das Auto um. In diesem Fall auf den neuen smart forfour.
Unser Testwagen: ein nagelneuer, komplett schwarzer smart forfour mit 71 PS in der Basisausstattung. Der erste Eindruck: wie sein kleiner zweitüriger Bruder sieht der neue Viertürer gut aus. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der neue forfour aber kleiner. Bis zu den Vordertüren ist der neue forfour identisch wie der fortwo. Die hinteren Türen lassen sich sehr weit öffnen, der Einstieg ist auf alle Plätze bequem. Auch wenn es sich beim forfour um einen Kleinwagen handelt, so ist im Innenraum sehr viel Platz. Passagier sollten aber nach Möglichkeit nicht größer als 1,80 m sein.
Der Innenraum ist übersichtlich gestaltet, jedoch beim Basismodell bis auf wenige farbliche Akzente sehr trist und dunkel. Alle Instrumente und Schalter sind leicht zu finden. Die Bedienung ist intuitiv möglich. Auffällig ist das Display in der Mitte des Armaturenbrettes und das große Multifunktionslenkrad. Die lackierten Oberflächen sind unangenehm anfällig für Fingerabdrücke und reflektieren das Sonnenlicht. Als sehr störend empfanden wir auch die Airbagwarnleuchte über dem Innenspiegel. Diese irritiert gerade bei Fahrten in der Nacht, weil sie zu hell ist.
Gestartet wird der neue fortwo mit dem Schlüssel vom Partner Renault am Lenkrad. Die Sitze vorne sind recht bequem und lassen sich gut einstellen. Die Sitzflächen sind aber für größere Menschen einfach zu kurz. Die Rückbank bietet ausreichen Platz, ist aber nicht für größere Passagiere geeignet.
So lange man in der Stadt unterwegs ist, geht es im Innenraum recht leise zu. Auf der Landstraße ist der Lärmpegel noch erträglich. Was überhaupt nicht geht, sind Fahrten auf der Autobahn. Hier wird es unangenehm laut. Ein ganz großer Kritikpunkt ist hier das Fahrverhalten. Sorry smart, aber hier habt ihr wirklich Mist gebaut! Laut Papiere schafft es der forfour auf Tempo 150 Km/h. Aber sobald man an einem LKW vorbeifährt oder eine leichte Windböe kommt hat das ESP® richtig zu tun. Im Armaturenbrett leuchtet es dann wie an einem Weihnachtsbaum. Sicherlich ist das Fahrverhalten dem Fahrzeuggewicht und der Bauart geschuldet, aber ungeübte Fahrer die keine Erfahrungen mit dem forfour haben, werden überrascht sein und könnten unter Umständen falsch reagieren.
Wie die Außenspiegel ist auch der Kofferraum zu klein. Klar, dass Nötigste passt rein. Aber mehr als zwei Sporttaschen sind ausgeschlossen. Die Fensterheber vorne arbeiten schnell, aber das Halten der Taste zum schließen ist umständlich. Hinten gibt es keine elektrischen Fensterheber, nicht mal Kurbeln. Die guten alten Klappfenster aus den Achtzigern trifft man hier wieder. Die Lenkung ist direkt und präzise. Beeindrucken ist der kleine Wendekreis.
Der 71 PS starke 3-Zylinder-Reihenmotor ist recht spritzig. Das manuelle 5-Gang-Schaltgetriebe lässt sich sauber und direkt schalten. Radio und Klimaanlage sind ebenfalls problemlos bedienbar. Die manuellen Einstellmöglichkeiten der Außenspiegel sind zu gering, zudem sind die Spiegel gefühlt viel zu klein.
Eine Woche waren wir mit dem neuen smart forfour unterwegs. Unser Fazit: In der Stadt ist der neue forfour der perfekte Begleiter. Dank der direkten Lenkung und des kleinen Wendekreises fühlt sich der Kleine hier pudelwohl. Für die Landstraße und die Autobahn ist der forfour hingegen absolut ungeeignet. Stressfreies und entspanntes fahren kaum möglich. Die Sitze sind auf langen Strecken unbequem und im Innenraum ist es zu laut. Zudem kann man kaum Gepäck mitnehmen.
Unser Testwagen war mit ESP, ABS, Seitenwindassistent, Tempomat, Fahrer- und Beifahrerairbag, Sidebags, Kneebag für Fahrer und Start-Stopp-Automatik serienmäßig ausgestattet. Preis: 11.555 Euro.
Fotos: Maik Jürß
Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Freitag, den 15. Mai 2015 um 00:10 Uhr | 5.691 Besuche
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