Jan22
2013


Real Life Safety – das erste Mercedes-Benz Assistenzsystem gegen Geisterfahrer

Real Life Safety – das erste Mercedes-Benz Assistenzsystem gegen Geisterfahrer

In den letzten Monaten schreckte eine Häufung von tödlichen Unfällen durch Falschfahrer. Mercedes-Benz hat ein Assistenzsystem entwickelt, das dieser Bedrohung Paroli bietet und unabsichtliche „Geisterfahrten“ verhindern kann. Der neue Verkehrszeichen-Assistent des Premium-Herstellers aus Stuttgart kann Einfahrverbotsschilder erkennen und den Fahrer akustisch und optisch warnen, wenn er aus Versehen auf den falschen Weg gerät, der ihn zum gefährlichen Falschfahrer macht. Das neue System ist zunächst für die in diesem Jahr erscheinende neue Mercedes-Benz S-Klasse und die neue E-Klasse vorgesehen.

 „Falschfahrer auf der A1, der A2, der A5, der A 46 …“ Solche Meldungen beunruhigten Deutschland im letzten Vierteljahr fast wöchentlich. Mehr als 25 Menschen starben in diesem kurzen Zeitraum ohne eigenes Verschulden, weil sie auf Autobahnen und vierspurigen Straßen mit einem Falschfahrer kollidierten, der in der verkehrten Fahrtrichtung unterwegs war.

Die ganze Wirklichkeit ist noch erschreckender. Denn Falschfahrer werden in den Medien meist nur dann erwähnt, wenn ihre Fahrt mit Schwerverletzten oder Todesopfern endet. Tatsächlich ist die Zahl der Falschfahrer, die der Volksmund „Geisterfahrer“ nennt, wesentlich größer. Das Bundesverkehrs­ministerium zählt jedes Jahr etwa 1.700 Verkehrsfunkwarnungen vor Geisterfahrern auf deutschen Straßen. Der ADAC spricht sogar von bis zu 2.800 Falschfahrern jährlich – mehr als sieben pro Tag. Die meisten Geisterfahrten gehen zwar glimpflich aus, aber die Bedrohung durch Falschfahrer begleitet Autofahrer jeden Tag.

Damit niemand selbst zum Falschfahrer wird – sei es aus Versehen, Unachtsamkeit, wegen Reizüberflutung durch dichten Straßenverkehr oder komplizierter Verkehrsführung –, hat Mercedes-Benz einen neuen Verkehrszeichen-Assistenten entwickelt: Real Life Safety – das erste Mercedes-Benz Assistenzsystem gegen Geisterfahrer. Er kann unter anderem auch beim verkehrswidrigen Passieren von Einfahrverboten warnen. Das macht dieses System zum sinnvollen Instrument, das vor allem verhindern kann, auf eine falsche Autobahnauffahrt zu geraten.

Professor Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung: „Mercedes-Benz orientiert sich auf dem Weg zum unfallfreien Fahren immer am realen Unfallgeschehen zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer. Dass wir im Rahmen von Mercedes-Benz Intelligent Drive nun auch das Risiko ungewollter Geisterfahrten verkleinern können, bringt uns diesem Ziel wieder ein gutes Stück näher.“

Technisches Kernstück des Verkehrszeichen-Assistenten ist eine Kamera an der Innenseite der Frontscheibe. Sie kann Einfahrverbotsschilder optisch identifizieren und die Information darüber an den Rechner der Bordelektronik übermitteln. Erkennt dieser, dass das Fahrzeug an den entsprechenden Verbotsschildern in einen Autobahnzubringer einfährt, kann das System den Fahrer warnen. In diesem Fall machen drei laute Warntöne und ein auf dem Display aufleuchtendes rotes Einfahrtverbotszeichen auf die Gefahr aufmerksam. Um die Systemsicherheit weiter zu steigern, gleicht die Mercedes-Benz Elektronik die Daten der Kamera zusätzlich mit den Daten des Navigations­systems ab. Das gilt auch für die weiteren Funktionen des neuen Verkehrszeichen-Assistenten von Mercedes-Benz. Dazu zählen das Erkennen und Anzeigen von Tempolimits und Überholverboten sowie der jeweiligen Aufhebungsschilder. Sollte schlechte Sicht die Möglichkeiten der Optik zu sehr einschränken – etwa bei starkem Schneefall –, meldet das System dem Fahrer, dass es „temporär nicht verfügbar“ ist.

Der neue Verkehrszeichen-Assistent, der unbeabsichtigte Geisterfahrten verhindern kann, wird zunächst in der künftigen S-Klasse und in der neuen E-Klasse zu haben sein. Nach und nach wird er auch in anderen Baureihen zur Verfügung stehen. Zum Start ist das System für Deutschland ausgelegt. Mercedes-Benz arbeitet intensiv daran, das System auch für andere Länder fit zu machen.

 

Fotos: Daimler AG

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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Dienstag, den 22. Januar 2013 um 13:36 Uhr  |  3.365 Besuche

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