Mrz12
2012


Daimler Buses hat im Jahr 2011 sein zweitbestes Absatzergebnis erreicht. 39.740 Busse wurden verkauft und damit 2 % mehr als ein Jahr zuvor. Dies gelang trotz schwieriger Absatzbedingungen bei den Komplettbussen. Nur 2008 wurden mit knapp 40.600 Einheiten mehr Fahrzeuge und Fahrgestelle ausgeliefert. Damit ist Daimler Buses weiterhin weltweit Marktführer im Segment für Busse mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 8 Tonnen.

Der Mercedes-Benz Travego Edition 1 - der erste Reisebus, der die Abgasstufe Euro VI erfüllt

Daimler Buses startet Wachstums- und Effizienz-Offensive: Der Mercedes-Benz Travego Edition 1 - der erste Reisebus, der die Abgasstufe Euro VI erfüllt

Daimler Buses entwickelte sich 2011 mit dem Markt. Weltweit wurden rund 311.000 Busse abgesetzt, ebenfalls ein Zuwachs von 2 % im Vergleich zum Vorjahr. Während besonders die Region Lateinamerika boomte, blieb der Busmarkt in Westeuropa weiterhin von der Finanz- und Schuldenkrise negativ beeinflusst und verblieb in der Talsohle. Einen ähnlich negativen Verlauf nahm der Markt in Nordamerika, der wie sein westeuropäisches Pendant unter der angespannten Budgetsituation vieler Kommunen litt und damit einer deutlich geringeren Zahl von Ausschreibungen.

Hauptgrund für den Absatzanstieg bei Daimler Buses war die höhere Nachfrage in den lateinamerikanischen Märkten. Dort steigerte das Geschäftsfeld den Fahrgestellabsatz der Marke Mercedes-Benz um 8 % auf 25.000 Einheiten. Vorzieheffekte im Zusammenhang mit der Einführung der Euro-V-Abgasnorm in Brasilien im Jahr 2012 spielten eine unterstützende Rolle. Der Marktanteil in Lateinamerika bewegte sich im Jahr 2011 mit rund 43 % nach wie vor auf hohem Niveau. Deutliche Zuwächse konnten auch in Mexiko verbucht werden. Ebenfalls erfolgreich verliefen die Geschäfte in der Türkei. Dort stieg der Absatz um 55 % auf 1.100 Busse – ein neuer Verkaufsrekord.

Hingegen konnte sich Daimler Buses dem Gegenwind in Westeuropa und Nordamerika nicht entziehen. So sank der Absatz in Westeuropa um 17 % auf 5.900 Fahrzeuge und Fahrgestelle.. Insbesondere bei den Stadtbussen verringerten sich die Verkaufszahlen noch einmal deutlich; die Zurückhaltung der öffentlichen Auftraggeber war weiter zu spüren. In Nordamerika wurden 600 Busse verkauft und damit knapp ein Drittel weniger als im Jahr 2010. Auch hier beherrschte das Thema angespannte Budgets den Markt.

Dazu Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses: „Wir haben 2011 mit der Entwicklung auf dem Weltmarkt Schritt gehalten. Unser Weltmarktanteil liegt bei eindrucksvollen 12 %. Damit sind wir die weltweite Nummer Eins im Busgeschäft und haben speziell in unseren Kernmärkten unsere Spitzenposition klar behauptet.“

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Umsatz und Ergebnis von Daimler Buses entwickelten sich im Jahr 2011 rückläufig. Der Umsatz lag mit 4,4 (i. V. 4,6) Mrd. € leicht unter dem Vorjahresniveau. In diesen Zahlen spiegeln sich zwei gegenläufige Entwicklungen. Während die Nachfrage nach Fahrgestellen dynamisch anzog, fiel die Nachfrage nach den deutlich erlösstärkeren Komplettbussen deutlich zurück. Dies schlug sich noch stärker im Ergebnis nieder. Das EBIT ging von 215 auf 162 Mio. € zurück. Hartmut Schick: „2011 war ganz klar ein Chassisjahr, das Komplettbusgeschäft insbesondere in Europa verlief dagegen sehr zäh.“

Auch wenn sich die Umsatzrendite im Jahr 2011 auf 3,7 (i.V. 4,7) % verringerte; am Ziel einer Marge von 6 % für das Jahr 2013 hält Daimler Buses fest. „Wir haben die richtige Strategie, und wir werden sie konsequent umsetzen“, so Schick. Wesentlicher Teil dieser Strategie ist die Wachstums- und Effizienzoffensive „GLOBE 2013“. Das Fitnessprogramm wird über die gesamte Wertschöpfungskette und alle Standorte ausgerollt. „Wir werden jeden Stein umdrehen und nichts aussparen“, so Schick.

Ziel ist unter anderem eine noch intensivere Vernetzung im europäischen Produktionsverbund mit den Standorten in Deutschland, in Tschechien und in der Türkei. Die beiden deutschen Bus-Werke in Mannheim und Neu-Ulm, in denen in den vergangenen Jahren ebenso wie im türkischen Hosdere umfangreich investiert wurde, sind und bleiben integraler Bestandteil des Netzes.

„Die deutschen Standorte werden durch „GLOBE 2013“ weiter an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Wir machen Mannheim und Neu-Ulm nachhaltig fit für die Zukunft. Daimler Buses ist der einzige große Bushersteller, der dem Produktionsstandort Deutschland die Treue hält“, sagte Schick.

Im Rahmen von „GLOBE 2013“ wird Daimler Buses vorhandenes Wachstumspotenzial in traditionellen Märkten ausschöpfen und das Geschäft in neuen Märkten weiter vorantreiben. Im Zusammenhang mit der Einführung der Euro VI-Abgasnorm startet eine Produktoffensive sowohl im Stadt- wie im Reisebusbereich. Mit dem Travego Edition 1 hat Daimler Buses den ersten EuroVI-Reisebus überhaupt im Angebot. „Mit unseren Produkten erfüllen wir exakt die Kundenwünsche und werden systematisch die Wachstumspotenziale ausschöpfen“, so Schick.

Der neue Mercedes-Benz Citaro - der Nachfolger des erfolgreichsten Stadtbus aller Zeiten.

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Große Wachstumschancen bieten auch neue Märkte wie Indien oder China. Nachdem Daimler Buses in Indien seit 2008 zwei Reisebusmodelle eingeführt hat, kommt nun der erste Mercedes-Benz-Stadtbus auf den Markt. Indien ist der zweitgrößte Busmarkt der Welt und kommt aktuell auf ein Volumen von rund 46.000 Bussen pro Jahr. Für das Jahr 2020 sehen Experten ein Wachstum auf etwa 80.000 Einheiten.

In China soll sich das Volumen des Busmarktes im gleichen Zeitraum von derzeit mehr als 100.000 Einheiten auf rund 150.000 Einheiten erhöhen. Um die sich bietenden Chancen in China zu nutzen, fährt Daimler Buses mehrgleisig. In diesem Jahr wird mit dem Verkauf von Chassis begonnen. Außerdem tritt Daimler Buses mit dem chinesischen Unternehmen Foton in Gespräche über gemeinsame Projekte ein. Foton und der Daimler-Konzern arbeiten bereits bei Lkw zusammen. Beide Firmen sind Partner im Gemeinschaftsunternehmen Beijing Foton Daimler Automotive Co., Ltd., das in China mittelschwere und schwere Lkw der Marke Auman baut.

Im laufenden Jahr 2012 wird der Absatz von Daimler Buses von der Einführung der Euro V-Abgasnorm in Brasilien belastet werden. In Westeuropa wird mit einem leichten Verkaufsplus gerechnet.

Fotos: Daimler AG

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Geschrieben von Maik Jürß
Erschienen am Montag, den 12. März 2012 um 13:41 Uhr  |  4.155 Besuche

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